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Mittwoch, 4. Januar 2012

(17) Kap17 feat. Paolo 'Vollarsch' Rizzante

Plötzlich wurde die Glastür hektisch zur Seite geschoben und ein überaus nervöser Paolo schoss an mir vorbei. Mit dem Handy am Ohr stellte er sich direkt ans Geländer und beruhigte sich sofort.

Was ich dann allerdings hörte, war einfach unglaublich. Ich war entsetzt, wütend, enttäuscht und so gottverdammt angepisst, dass ich gute Lust hatte, ihn zu …töten.




„Hallo, mein Schatz“, hauchte er ins Telefon und lächelte vor sich hin. Mein Schatz?? Verdammte Scheiße, was ging hier ab? Sofort beschloss ich, meinen Platz zu verlassen, schlich so leise wie möglich die Treppen, die rechts von mir in den kleinen Garten führten, nach unten und verhielt mich ruhig. Ich versteckte mich so, dass Paolo mich zwar nicht sehen, ich ihn aber sehr wohl hören konnte, drückte sicherheitshalber meine Kippe aus und lauschte weiterhin diesem ominösen Gespräch.

„Alles klar, Liebes. Die Geschäfte laufen sehr gut. Ich denke, ich werde am Dienstag wieder nach Washington fliegen … In Ordnung, lieb von dir, dann erspare ich mir das Taxi … Wunderbar, vielen Dank. Bis bald, ich liebe dich auch“. Dann drückte er einen laut geschmatzten Kuss ins Telefon und legte auf. What the fuck???

Mit einem breiten Grinsen drehte er sich um, ließ kurz einen nervösen Blick über die Terrasse wandern, seufzte erleichtert auf, weil er wohl meinte, allein zu sein, und ging zurück ins Haus. Oh mein Gott, was war hier los? War es denn tatsächlich möglich, dass meine Mom für ihn nur eine Geliebte war? Oder handelte es sich bei der Anruferin vielleicht um seine Tochter, und mein Zorn war grundlos und blöd? Nun – Zeit, das herauszufinden.

Mit voller Absicht betrat ich das Wohnzimmer durch die Terrassentür, zog sie hinter mir zu und beobachtete aus dem Augenwinkel Paolos Reaktion. Natürlich wollte ich ihm nicht ins Gesicht glotzen, bevor ich eindeutige Fragen gestellt und deren Antworten erhalten hatte, also nahm ich einfach wieder Platz. Mom saß nun an der Seite ihres neuen Lovers, Jazz neben mir, und so locker wie möglich setzte ich meine Fragestunde fort.

„Ach, Paolo, da gibt es noch etwas, das ich unbedingt wissen möchte. Wie sieht es denn aus mit Kindern? Haben Sie vielleicht eine heiße Tochter für uns?“, sagte ich grinsend, um vom Ernst meiner Frage abzulenken, fuchtelte zwischen Jazz und mir hin und her und suchte Paolos  Blick.

„Leider nein“, erwiderte dieser und senkte seufzend den Kopf. Ich zog einen Schmollmund, murmelte ein leises „Schade“ und war nach außen hin enttäuscht, obwohl ich ihm am liebsten seinen beschissenen Schädel vom Hals gerissen hätte.

„Paolo ist Witwer“, fügte meine Mutter auch noch mitfühlend hinzu und streichelte ihm zärtlich über sein zurückgekämmtes Haar.

„Danke, Liebes“, flüsterte er und sah meine Mutter traurig an. „Ach, dabei fällt mir ein – Ich muss am Dienstag für ein paar Tage nach Washington fliegen. Es gibt da einiges zu regeln wegen des Grabes meiner verstorbenen Frau“. Und nun war es mir klar – dieser gottverdammte Hurensohn hatte eine andere. Gott, und was, wenn er in jeder Stadt eine hätte, in welcher sich seine Filialen befanden und meine Mom somit Mrs. Seattle wäre? Fuck, mir wurde leicht übel, und mein Puls war auf fünftausend. Was sollte ich jetzt bloß tun?

Natürlich konnte ich in diesem Moment nicht mit der Tür ins Haus fallen und meine Mom von diesem Telefongespräch informieren. Sie war so verliebt, dass ich mir sicher war, kein Gehör zu finden. Was für eine Scheiße aber auch!

„Jazz, lass uns dann fahren. Mir ist gerade eingefallen, dass ich dringend ins Büro muss, um noch etwas für Mr. Stewart vorzubereiten. Kommst du mit?“, sagte ich zu meinem Bruder, verengte die Augen zu Schlitzen und deutete mit dem Kopf ganz leicht in die Richtung, in welcher sich Paolo befand. Natürlich konnte ich mich einmal mehr auf Jasper verlassen, denn er wusste sofort, dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung war.

„Ach, natürlich, verdammt. Ich hab das auch total vergessen“, schloss er sich sofort meiner Lüge an und stand auf.

Wenige Minuten später verabschiedeten wir uns von Mom. Sie drückte und küsste uns immer wieder, bedankte sich für den netten Besuch. Paolo stand siegessicher neben ihr, schüttelte uns freundlich die Hände und winkte uns grinsend hinterher.

Rasch zog ich Jazz in meinen Wagen und atmete tief durch, als wir beide endlich saßen und die Türen hinter uns geschlossen hatten.

„Was ist denn los mit dir?“, fragte er mich, nachdem er seinen Oberkörper so gedreht hatte, dass er mir gerade in die Augen schauen konnte. Misstrauisch runzelte er die Stirn und fixierte mich mit einem abwartenden Blick.

„Fuck, Jazz, dieser Paolo … er betrügt unsere Mom“.

„Er … WAS??“

„Ja, Man, ohne Scheiß! Als ich auf der Terrasse eine rauchen war, hat er mit einer anderen Frau telefoniert. Weißt du – mit ‚Schatz‘, ‚Ich liebe dich auch‘, und allem Drum und Dran. Deshalb hab ich ihn auch gefragt, ob er eine Tochter hätte, aber seine Antwort kennst du ja. Zur Hölle, Jazz, meine Gedanken sind sogar in die Richtung gegangen, dass unsere Mom Mrs. Seattle ist, während er in allen anderen Städten seiner Filialen auch eine Frau sitzen hat. Eine, die auf ihn wartet, bis er von seinen Dienstreisen nach Hause kommt, ihn umsorgt und seine sexuellen Bedürfnisse befrie…“.

„Woah, bitte hör auf, mir wird schlecht“, unterbrach mich Jazz, doch ich erkannte an seinem Gesichtsausdruck, dass er mir folgen konnte und alles glaubte, was ich ihm soeben erzählt hatte. Ja, so war er, mein Bruderherz. Wir verstanden uns blind und vertrauten uns, ohne großartig nachzufragen, und genau deshalb liebte ich ihn so sehr.

„Und nun?“. Er ließ sich in den Beifahrersitz sinken, seufzte tief und schloss seine Augen. „Was sollen wir tun? Mom wird uns kein Wort glauben. Sie schwebt auf der berühmten Wolke Sieben, wird niemals zulassen, dass wir ihre Beziehung kaputt machen und wird keine Argumente GEGEN diesen Mistkerl gelten lassen. Scheiße Bro, was nun?“

„Fuck, wenn ich das wüsste. Ich hab doch selber keinen Plan. Ach herrje…“. Ich keuchte auf, weil mir soeben noch ein viel schlimmerer Gedanke durch den Schädel geschossen war. Mit weit aufgerissenen Augen riss Jasper seinen Kopf zu mir und starrte mich an. „Was??“

„Gott, Jazz … Was, wenn dieser Typ ein Heiratsschwindler ist? So ein Scheißer, der sich gut situierte, allein stehende Frauen unter den Nagel reißt, um sich einen ruhigen Lebensabend zu sichern? Oh Scheiße, Bro, hoffentlich irre ich mich, denn sonst muss ich diesen italienischen Vollarsch töten. Ich schwöre dir, wenn der unserer Mom das Herz bricht, breche ich ihm jeden einzelnen Knochen, der sich in seinem gottverdammten Körper befindet“.

„Ich helfe dir“, knurrte Jazz und fuhr sich nervös durchs Haar. „Okay, oberste Priorität, Edward…“, nun drehte er seinen Oberkörper wieder so, dass er mich ansehen konnte, und das tat er auch, „…sollte Mom irgendwann verkünden, dass er ihr einen Heiratsantrag gemacht hat, müssen wir alle Hebel in Bewegung setzen, um eine Hochzeit zu verhindern. Ich weiß zwar noch nicht wie, und ich fürchte mich ehrlich gesagt davor, wenn dies wirklich eintreffen sollte, aber dann müssen wir kämpfen – womit auch immer. In Ordnung?“

„Klar, Bro. Wir werden diesem Schwein den Garaus machen. Wenn er sich wirklich mit uns anlegen will, wird er den Kürzeren ziehen“. Und dann hatte ich eine Idee. Ein breites Grinsen überzog mein Gesicht, als ich mich in den fließenden Verkehr schlängelte und nach Hause fuhr.

Dort angekommen, rannte ich sofort ins Wohnzimmer, stellte mich hinter meinen Schreibtisch, klappte meinen Laptop auf und fuhr ihn hoch. Angespannt und nervös sank ich in meinen schwarzen Ledersessel und starrte gebannt auf das elektronische Teil, von welchem ich mir nun mehr Input erhoffte.

„Geht’s noch? Was hast du jetzt schon wieder vor? Ist das so dringend, dass du nicht einmal die Zeit hast, dich auszuziehen?“. Jazz war mir natürlich hinterher gelaufen und stand leicht verwirrt neben mir.

„Hör mal zu, Bruder. Dieser Paolo Rizzante ist ein Geschäftsmann, ja? Ein – wie es scheint – sehr erfolgreicher noch dazu“. Jasper nickte, sagte jedoch kein Wort und fixierte mich mit gerunzelter Stirn. „Nun, also gehe ich mal davon aus, dass wir im Internet einiges über ihn finden werden, oder?“, erklärte ich mein Tun, tippte den Namen dieses Schweines in die dafür vorgesehene Zeile, klickte auf „Bilder“ und keuchte laut auf.

„Ach, du Scheiße“, schnaubte Jazz neben mir, holte sich einen Stuhl und setzte sich neben mich hin. „Das darf doch nicht wahr sein! Dieser gottverdammte Mistkerl“. Wütend ballte er seine rechte Hand zu einer Faust und schlug damit fest auf den Tisch. Dann schoss er hoch, sodass sich der Stuhl ein ganzes Stück lautstark nach hinten schob und rannte wie aufgezogen im Wohnzimmer hin und her.

Ich wusste absolut nicht, was ich sagen oder tun sollte, also drehte ich langsam meinen Kopf und richtete meinen Blick wieder auf das, warum Jasper so wütend war. Paolo Rizzante. Arm in Arm, eng umschlungen, lachend und turtelnd mit unzähligen Frauen. Blond, brünett, schwarz, rot, groß, klein, sehr schlank, leicht korpulent … alles schien bereits von ihm befummelt worden zu sein, und – FUCK! – unsere eigene Mom war nun eine davon. Eine von vielen.

Als ich dann jedoch begann, einzelne Bilder anzuklicken und unter einem „Mrs. Elena Rizzante“ las, drehte ich beinahe durch. Dieses Foto stammte von einer Wohltätigkeitsveranstaltung am 24. Juli … in Washington. Verdammt, das war der vergangene Dienstag, und da waren Mom und Paolo bereits ein Paar. Ich konnte es nicht fassen.

Wie in Trance griff ich nach meinem Handy und wählte die Nummer meiner Mom.

„Edward, Schatz, was gibt’s? Hast du etwas bei mir vergessen? Warte, ich guck mal nach. Ähm … worum geht’s denn eigentlich? Wahrscheinlich dein Handy, oder? Man, bin ich blöd, mit dem telefonierst du ja grade“, und sie begann, laut und losgelöst zu lachen. „Entschuldige bitte, die Liebe macht mich ganz verrückt“, sagte sie plötzlich ruhig und ziemlich leise. „Weißt du, seit Carlisle…“, ein kleines Seufzen drang an mein Ohr, „…hab ich nicht mehr so gefühlt. Das Leben hat mich wieder, und ich bin sehr glücklich“. Tränen des Zorns, der Wut, der Enttäuschung und des endlosen Mitgefühls schlichen sich in meine Augen, doch erfolgreich drängte ich sie zurück. „Schatz? Bist du noch da?“ Ich schluckte, holte tief Luft und wusste absolut nicht mehr, was ich eigentlich von ihr wollte.

„Ja, Mom, tut mir leid. Ich war gerade leicht von deiner Ansprache irritiert“, lenkte ich ab und nötigte mich selbst dazu, ein wenig zu lachen. Sie schloss sich an. „Hör mal zu“, unterbrach ich dann allerdings unser Lachen, denn nun wusste ich wieder, was ich von ihr wissen wollte, also fragte ich auch danach. „Am 24. Juli – dem vergangenen Dienstag – was hast du da gemacht?“ Gott, ich konnte doch nicht danach fragen, was ER an diesem Tag angestellt hatte, oder besser gesagt, WO er war, aber vielleicht klappte es auch so.

„Am Dienstag? Warte, lass mich kurz überlegen … Oh ja, ich weiß. Da war ich mit einer ehemaligen Studienkollegin im Kino und hinterher essen. Paolo musste dringend geschäftlich nach Washington, doch ich wollte den Abend nicht allein zu Hause verbringen. Warum fragst du, mein Schatz?“

„Ach, nicht wichtig“, nuschelte ich und fuhr mir angepisst durchs Haar. Verdammt, ich Idiot hätte mir gleich eine Ausrede einfallen lassen sollen, nun war ich im Arsch. Oder nicht? „Ein Freund von uns war der Meinung, er hätte dich an diesem Abend in Seattle gesehen, was dann wohl stimmen könnte. Er meinte, du sahst bezaubernd aus“. Bitte, bitte friss dieses Kompliment, wie jede Frau es tun würde, und frag nicht nach.

„Oooh, tatsächlich? Wer war denn der junge Mann?“. Sie kicherte wie ein Teenager, und obwohl ich sie nicht sehen konnte, war ich mir sicher, dass sie errötet war.

„Emmett McCarthy, Mom. Ich weiß nicht, ob du dich noch an ihn erinnern kannst“, log ich drauf los. Dieses Gespräch wurde mühsam, und abgesehen davon hatte ich bereits die Informationen, die ich brauchte.

Meine Mutter schnatterte noch eine Weile dahin, konnte sich natürlich an Emmett erinnern und lobte ihn in den Himmel, ließ ihm liebe Grüße ausrichten und freute sich, weil Jazz und ich so brav im Büro an der Arbeit saßen. Oh yeah, wenn sie wüsste…

„Bye, mein Schatz. Und kommt mich mal wieder besuchen, ich habe mich wirklich gefreut“. Ich sagte und versprach, was sie wollte, verabschiedete mich mit einem „Bye, Mom“ und legte auf.



*****





Mittwoch, 1.8.2009



Während der vergangenen drei Tage verbrachten Jasper und ich jede freie Minute vor unseren Laptops, und unser Verdacht verhärtete sich immer mehr. Paolo war definitiv verheiratet, und es machte auch nicht den Anschein, dass diese Ehe am Ende war. Verdammt, mein Bruder und ich waren so wütend, dass wir uns beinahe auf nichts anderes mehr konzentrieren konnten. Sogar meine Sehnsucht zu Isabella schob ich in den hintersten Winkel meines Kopfes, denn nun galt es, unsere Mom vor dem Schlimmsten zu bewahren.

Auch Paolos Gewohnheiten überwachten wir in den vergangenen Tagen und kamen zu dem Entschluss, dass es am besten wäre, das klärende Gespräch mit unserer Mutter im Zuge eines Frühstücks zu führen, also verabredeten wir uns für heute und klingelten etwa eine halbe Stunde, nachdem Paolo sie verlassen hatte, an ihrer Tür.

„Hi, meine Süßen, hereinspaziert“. Mit einem glücklichen Lächeln wich sie ein paar Schritte zur Seite, drückte Jazz und mir einen Kuss auf die Wange und schmiss das schwere Vollholzteil einfach zu. „Setzt euch, ich bin gleich soweit“. (A/N: Hm, muss ich jetzt eifersüchtig auf Esme sein, weil sie Jazz geküsst hat? --> Ich denke, meine Süße muss mal dringend zu einem Psychologen…*sorgenmach*)

Es roch bereits nach Kaffee und diversen anderen Köstlichkeiten, als wir uns an den runden Esstisch setzten, der sich im Wohnzimmer befand. Wenige Augenblicke später verwöhnte sie uns mit allem, was das Herz begehrt. Kaffee, Milch, frische Brötchen, Wurst, Käse, Eier, Marmelade, Aufstriche und Butter … hm … als ich die Butter sah, fiel mir Isabella mit ihrer Frühstücksattacke ein.

Ja, ich vermisste sie. Die Tage, in denen ich sie nicht gesehen hatte, kamen mir vor wie Wochen, dennoch tat uns der Abstand vermutlich gut. Jake kümmerte sich nach wie vor um den Werbeauftrag ihrer Firma, also hatte ich auch keine Veranlassung, sie beruflich zu sehen. Alles verlief in geregelten Bahnen, und wir widmeten uns dem Projekt ‚Mom‘.



Nachdem wir uns die Bäuche vollgeschlagen hatten und beinahe alle Köstlichkeiten in unseren Mägen verschwunden waren, saßen Jasper und ich nervös auf unseren Stühlen. Meine Hände zitterten leicht, und kalter Angstschweiß drang unaufhaltsam aus meinen Poren, als Mom sich erhob.

„Nun, meine Lieben, was gibt es denn so Wichtiges zu besprechen? Lasst das schmutzige Geschirr, ich kümmere mich später darum“, sagte sie, ohne dieses glückliche Lächeln aus ihrem Gesicht zu bringen und bat uns zur Couch, wo – wie erbeten – ihr Laptop auf dem kleinen Glastisch stand.

Jazz und ich nahmen nebeneinander Platz, während sich Mom uns gegenüber ins weiche Leder fallen ließ. Ich schnappte mir das schwarz-silberne Teil, klappte es auf, fuhr es hoch und öffnete das, was ich brauchte. Seufzend fuhr ich mir durchs Haar und drehte den Laptop so, dass unsere Mutter sah, worum es ging.

Nur wenige Sekunden ließ sie ihre Augen über die verfänglichen Bilder gleiten, lächelte uns an und zuckte mit den Schultern. „Ach das“. Sie schüttelte den Kopf und lehnte sich wieder zurück. „Paolo hat mir schon davon erzählt. Er ist ein bekannter Geschäftsmann, Edward und war sogar schon kurz in der Politik. Die Presse jagt ihm ständig hinterher, deshalb auch diese Bilder. Mein Liebster hat mir versichert, dass er mit keiner dieser Frauen etwas hatte. Er liebt nur mich, und ich vertraue ihm auch“. Bitte WAS??

„Mom, das … bitte sag mir, dass das nicht wahr ist. Sieh dir diese ganzen Frauen an. Du glaubst doch wohl selber nicht, dass das alles nur gestellte Aufnahmen sind?“ Ich konnte es einfach nicht fassen, dieser Arsch hatte sie voll in der Hand.

„Edward, ich finde es wirklich lieb, dass ihr euch so um mich sorgt, doch das müsst ihr nicht. Es ist alles in Ordnung, Paolo liebt mich, und NUR mich“. Sie lächelte selig vor sich in und sah mich an. Dann Jazz und wieder mich.

„Verdammt, Mom, sei doch nicht so naiv! Was hat dieser Arsch bloß mit dir gemacht?“. Boah, nun wurde ich aber wirklich wütend. Auch der Gesichtsausdruck meiner Mutter änderte sich von verliebt und zärtlich in zornig und wild.

„Ich verbiete dir, so über meinen Paolo zu sprechen. Überlege dir gut, was du nun sagst, denn ich werde auf ihn und seine Liebe nicht verzichten, ist das klar?“. Dann lehnte sich Jasper nach vorn, klickte ein bestimmtes Bild an und drehte den Laptop wieder zu ihr.

„Und was sagst du dazu, huh? Verdammte Scheiße, das ist Mrs. Elena Rizzante, Mom. Er ist in Washington verheiratet, wie erklärst du dir das?“

„Ach, das ist sicher ein Missverständnis und klärt sich auf wie alles andere“, tat sie seinen Vorwurf und die eindeutigen Fragen ab. „Ich glaube, ihr interpretiert da zu viel hinein, vielleicht ist es ja auch nur seine Schwester. Ich vertraue ihm, und…“

„MOM, jetzt hör doch endlich auf mit dieser Scheiße!!“. Nun flippte ich vollkommen aus, schoss hoch und blickte zornig auf sie herab. „Dieser Arsch nutzt dich nur aus und vögelt wahrscheinlich in jeder Stadt eine andere!“

„EDWARD!!“, schrie sie mich nun an und stand ruckartig auf. „Halt deinen vorlauten Mund! Wenn dir etwas nicht passt und du meinst, deine pseudo-hellseherischen Fähigkeiten über das Glück deiner Mutter stellen zu müssen, dann bitte – dort ist die Tür“.

„Du schmeißt uns raus?“, keuchte Jazz, der sich mittlerweile ebenso erhoben hatte und mir beruhigend auf die Schulter klopfte. Verdammt, irgendwie lief dies hier alles aus dem Ruder.

„Wenn ihr nicht einsehen wollt, dass Paolo und ich uns lieben, ja“. Eiskalt schaute sie nun zwischen Jazz und mir hin und her und fuck, sie meinte es ernst.

„Gut“, sagte ich nunmehr genauso kalt wie sie. „Wenn du es so willst, dann werden wir gehen, aber sag hinterher nicht, wir hätten dich nicht gewarnt. Komm, Jazz“. Ich packte ihn am Arm, und ohne ein weiteres Wort zu verlieren, verließen wir das Haus.

Brodelnd vor Wut schmiss ich mich in meinen Vanquish und hämmerte wie besessen auf das Lenkrad ein. „Scheiße, scheiße, scheiße“, schrie ich völlig außer Kontrolle, mein Bruder saß wortlos neben mir und starrte Löcher in die Botanik. „Scheiße“, schloss er sich irgendwann leise an, was mich innehalten ließ.

„Und jetzt?“. Resigniert und erschöpft sank ich in den Sitz zurück und schloss meine Augen.

„Wir müssen unbedingt dran bleiben, Bro, dürfen auf keinen Fall zulassen, dass Mom ins offene Messer rennt. Ich denke, wir können jetzt im Moment nichts weiter ausrichten, aber ich gehe mal schwer davon aus, dass wir es irgendwie erfahren werden, sollte dieser Vollarsch ihr tatsächlich einen Antrag machen, meinst du nicht?“

Ich stimmte Jasper mit einem Nicken zu, startete den Wagen, und etwa zwanzig Minuten später hielt ich vor dem riesigen Gebäude, in welchem sich unsere Büros befanden. Viel zu fest schmiss ich die Fahrertür zu und  entschuldigte mich hinterher bei meinem tiefschwarzen Baby, was Jasper anständig lachen ließ. Die Stimmung war einigermaßen okay, doch als ich das Innere des Gebäudes betrat und vor dem Fahrstuhl stand, waren diese wahnwitzigen Gefühle wieder da.

Als sich die schweren, silbrigen Eisenteile auseinander schoben, trat ich ein und stellte mich an die Wand. Wieder lähmten mich die Erinnerungen, machten mich schwach. Ich schloss meine Augen, um mich auf irgendetwas anderes, wie zum Beispiel meine wütende Mom, zu konzentrieren, doch es gelang mir nicht.

Ich konnte SIE sehen, fühlen, schmecken, ja sogar dieser hauchzarte Sexgeruch kitzelte in meiner Nase. Weit und breit war keine Isabella in Sicht, und dennoch spürte ich diese elektrische Spannung, die wie ein kleiner Stromstoß durch meinen Körper zuckte und sich an meiner Mitte zu bündeln schien.

„Edward? Alles klar?“. Geschockt riss ich meine Augen auf und schaute in das amüsierte Gesicht meines Bruders. Er grinste von einem Ohr zum anderen. Belustigt, gottverdammt wissend und frech.

„Sag nichts, und halt einfach deine vorlaute Klappe“, erwiderte ich und grinste zurück. Gott sei Dank tat er, was ich wollte und kicherte einfach blöd vor sich hin, als ich mich entschloss, vorerst bei Jake vorbeizusehen, um zu fragen, ob alles in Ordnung sei. Ich begrüßte Angela, Vicky, Seth und Sam, wünschte einen guten Morgen und klopfte an Jacobs Tür. Gleich darauf trat ich ein und erstarrte.

Sie war hier. Ich hatte sie ein paar Tage nicht gesehen, doch es fühlte sich an wie eine Ewigkeit. Ihr Kopf flog in meine Richtung, als ich den Raum betreten hatte, und die Unterhaltung mit Jacob endete abrupt.

„Hey Edward, alles in Ordnung?“, sagte der Häuptling und betrachtete mich mit gerunzelter Stirn.

„J … ja, alles bestens. Nun, eigentlich nicht, ach egal. Was tust du denn hier?“, sagte ich nun zu Isabella, die sexy und langsam auf mich zukam und mein Herz höher schlagen ließ. Sie trug eine elegante, schwarze Stoffhose, eine verdammt heiße, violette Bluse und steckte in dunkel-violetten Heels.

„Ich bin unter anderem hier, um euch zu danken. Die Werbekampagne läuft prächtig, unser Umsatz ist bereits beträchtlich gestiegen, und sogar die Zusammenarbeit mit Jessica läuft gut. Jake und Rose sind ein gutes Team, und ich bin wirklich froh, dass ich mich um nichts kümmern muss. Der eigentliche Grund meines Besuches im achtzehnten Stock ist allerdings ein anderer“. Sie kicherte kurz und strahlte mich und Jacob an. „Wir wollen am kommenden Freitag eine kleine firmeninterne Party schmeißen, um die gelungene Kampagne zu feiern, und ihr seid natürlich alle herzlich eingeladen.“  Nun stand sie unmittelbar vor mir, und der Duft, der in meine Nase drang, drückte mir die Augen zu. Ich atmete tief durch, machte sie wieder auf und richtete sie auf meine Traumfrau, die mich mit einem bezaubernden Lächeln bedachte.

Nach unserer letzten Party erzählte ich Jake in wenigen Worten, was zwischen mir und Isabella lief, also tat es auch nichts zur Sache, dass sie begann, mir zärtlich über die Brust zu streicheln. Ich wusste, dass ich mich auf seine Verschwiegenheit jederzeit verlassen konnte, und dieses Wissen beruhigte mich sehr.

„Ich … ähm …“, stotterte Jacob und räusperte sich laut, „ … ich muss dann mal ganz dringend was kopieren“, sagte er leise, doch ich war längst nicht mehr in der Lage, meine Augen von dieser Göttin vor mir zu nehmen. Wir starrten uns an, während ihre rechte Hand in meinem Nacken landete und mein Arm sich um ihre Taille legte. Sanft zog ich ihren Körper an meinen, während Jacob diskret und leise den Raum verließ.

„Ich hab dich vermisst“, hauchte Isabella und drückte meinen Kopf nach unten. „Ich dich auch“, flüsterte ich, bevor unsere Lippen zu einander fanden und wir uns in einem unglaublichen Kuss verloren. Sofort spielten unsere Zungen ein gottverdammt heißes Spiel, und minutenlang waren wir Eins.

„Verflucht, Isabella …“, keuchte ich, als wir den Kuss beendet hatten, um unsere Lungen wieder mit Luft zu füllen. Mein Schwanz war längst voll erigiert und drückte bedrohlich gegen meine schwarze Jeans. Die heiße Lady vor mir packte mich am Arsch, presste mich ruckartig gegen ihre Mitte und küsste mich erneut. Wild, hemmunglos und unglaublich scharf aufeinander stöhnten wir uns gegenseitig in den Mund. Sie rieb ihren Körper an meinem und machte mich damit beinahe verrückt.

Ja, sie machte mich verrückt. Immer wieder, immer mehr. Gierig schlang ich meine Arme um sie, denn zur Hölle – sie war MEIN. In diesem Augenblick wurde mir bewusst, dass ich nicht auf sie verzichten konnte und schon gar nicht wollte. Ich brauchte Isabella, und ich … liebte sie.

Wir hatten meinen Dad bereits mehrmals betrogen, und ich konnte es jetzt auch nicht mehr rückgängig machen, dennoch wurde mir langsam klar, was ich wollte. Sie.

Wie ein todbringender Nebel legten sich die Gedanken an meinen Vater  auf mein verliebtes Gehirn, versuchten, es zu erdrücken, von meiner Schuld zu überzeugen, doch dieses Mal pustete ich diesen Scheiß  einfach weg. Ich wusste nicht, wie lange ich mein Mädchen noch genießen konnte, hatte keine Ahnung, wie oft wir noch in der Lage wären, die Nähe des anderen zu genießen, aber ich war nicht bereit, darauf zu verzichten. Niemals.

Ich drückte Isabella ein Stück von mir weg und blickte eindringlich auf sie hinab. „Du bist mein“, sagte ich mit fester Stimme und einem Unterton, der keinen Widerspruch zulassen würde, und er kam auch nicht.

„Ich bin dein“, bestätigte sie und schmiegte sich seufzend an meine Brust. Dann begann sie, leicht zu zittern und umarmte mich so fest, dass es mir förmlich schwer fiel, Luft zu holen.

„Edward, du weißt, ich werde Carlisle heiraten, denn ich … ich kann ohne ihn nicht atmen, brauche ihn so sehr. Dennoch, ja – ich bin dein. Für immer“, flüsterte sie so leise, dass ich sie kaum verstehen konnte, und auch ohne sie anzusehen, wusste ich, dass sie weinte.

Vorsichtig löste ich mich aus ihrer Umarmung, legte meine Hände auf ihre Wangen und wischte mit meinen Daumen die Tränen weg. Ich hauchte einen Kuss auf ihre nassen Lippen und schaute kurz in ihre traurigen Augen, die sie sofort schloss. „Verdammt, Isabella, ich …“

‚NEIN!! Sag es nicht!!’, brüllte eine Stimme warnend  in meinem Kopf, und ich verkniff mir die restlichen zwei Worte der glorreichen Drei. Mit einem tiefen Seufzen wurde mir eben bewusst, was ich beinahe getan hätte. Zur Hölle, ich durfte ihr einfach nicht sagen, dass ich sie liebte, denn die Folgen wären fatal.

„Werde ich es jemals erleben, dass du diesen Satz zu Ende sprichst?“, fragte sie leise und öffnete langsam und träge ihre Augen, die mich beinahe durchbohrten.

Ich holte tief Luft und schüttelte wortlos den Kopf.

„Es ist in Ordnung, Edward. Alles ist gut“. Sie schenkte mir einen verständnisvollen Blick und wich ein paar Schritte zurück. Dann blieb sie stehen, wischte sich die letzte Feuchtigkeit von ihren Wangen und quälte sich ein Lächeln ins Gesicht. „Also, dürfen wir damit rechnen, dass ihr kommt?“.  Wie bitte?

„Was?! Wohin?“. Verwirrt zog ich eine Augenbraue hoch und fragte mich, worüber sie nun sprach. Verdammt, wir waren doch gerade noch bei den berühmten drei Worten, und nun?

„Na, zur Party“. Ein leises Glucksen folgte dieser Klarstellung, und in meinem Kopf folgte die Erleuchtung.

„Ooh, die Party. Natürlich nehmen wir die Einladung an. Sehr gerne, vielen Dank“.

„Gut, bis dann, ich freue mich“, sagte sie lächelnd, zwinkerte mir zu und ging zur Tür. Gott, diese Frau. Würde ich es jemals schaffen, die weibliche Spezies zu verstehen? Nein, niemals.

Kaum hatte Isabella die Tür geöffnet, hörte ich ein weibliches und verdammt angepisstes „Was zur Hölle machst du da? Warum kannst du nie dort sein, wo man dich braucht, Bella? Verdammt, das gibt es doch nicht!!“ Unmittelbar darauf fing Isabella an, schallend zu lachen. Woah, was ging hier ab?

Neugierig wie schon lange nicht mehr rannte ich zur Tür und warf einen amüsierten Blick auf eine blonde, vollkommen zerstörte und versaute junge Frau, die ich nach wenigen Augenblicken als Rosalie Hale identifizierte. Ihr Haar war komplett zerzaust, ölige, dunkle Flecken befanden sich auf ihrem Gesicht, die Hände waren schwarz. Auch ihre weiße Jeans war streng in Mitleidenschaft gezogen und war meiner Meinung ein Fall für die Mülltonne.

„Scheiße, Bella, hör sofort auf zu lachen, das ist NICHT WITZIG“, fauchte die Blonde und funkelte Isabella zornig an.

„Was … ist denn passiert“, japste diese und lehnte sich nach wie vor heftig lachend an die Wand. Rosalie stemmte ihre zu Fäusten geballten Hände in die Hüften und bemühte sich offensichtlich, wieder ein wenig zu beruhigen, was ihr auch gelang.

„Mein Auto … Gott, diese Karre macht mich fertig. Es macht seltsame Geräusche, und wenn ich fahre, ziehe ich eine schmale, schmierige Spur hinterher. Man, ich weiß ja auch nicht – ich habs versucht, hab alle meine Kenntnisse eingesetzt, doch du siehst, was dabei rausgekommen ist“, erklärte Rose, schaute angepisst an ihrem Körper nach unten und fuchtelte mit ihren versauten Händen in der Luft herum. Isabella begann nun wieder, heftig zu lachen und sah ihre beste Freundin glucksend an.

„Kauf dir doch ein Neues“, schlug sie vor, doch Rosalie schüttelte den Kopf. „Nein, das kann ich nicht. Du weißt, was mir meine Corvette bedeutet. Sie ist … ach scheiße, du weißt doch, dass ich mir dieses Auto mit unserem ersten großen beruflichen Erfolg geleistet hab. Ich liebe es einfach“, seufzte Blondie, und sofort wurde Isabella ernst.

„Ach Schatz, nicht traurig sein. Wir werden eine gute Werkstatt suchen und dein Baby reparieren lassen, in Ordnung? Ich helfe dir“. Und dann fiel mir etwas ein.

Rasch griff ich nach meinem Handy und wählte Emmetts Nummer.

„Yo, Edward, was verschafft mir die Ehre?“, raunte er gut gelaunt wie immer ins Telefon, und ich erklärte ihm in kurzen Worten, was ich von ihm wollte, während mich Isabella und Rose aufmerksam beobachteten und zwischendurch immer wieder tuschelten.

Nach wenigen Minuten war bereits alles fixiert. Em hatte mir versprochen, sich bestens um Rosalies Auto zu kümmern und ihr sogar einen Ersatzwagen zur Verfügung zu stellen, wenn sich doch größere Probleme ergeben sollten. Sie könnte noch heute zu ihm in die Werkstatt kommen, er würde sich so schnell wie möglich persönlich um ihre Corvette kümmern.

Rasch teilte ich der mittlerweile strahlenden Rosalie mit, was er gesagt hatte, und begeistert versicherte sie, in etwa zwei Stunden bei ihm zu sein. Dies sagte ich wiederum Emmett, und die Sache war gebongt.

Kaum hatte ich mich von meinem Kumpel verabschiedet und mein Handy in die Arschtasche gesteckt, fiel mir Rosalie um den Hals und drückte mir einen Kuss auf die Wange. „Danke, Edward, vielen Dank für deine Hilfe“, säuselte sie überglücklich, und Isabella begann schon wieder, heftig zu lachen. Misstrauisch runzelte ich die Stirn und blitzte sie an, da ich das Gefühl nicht loswerden konnte, dass ihre neue Lachattacke etwas mit mir zu tun haben könnte.

„Ich kann nicht mehr, ich kann nicht mehr, ich kann nicht mehr…“, wiederholte sie fortwährend und stolperte prustend und japsend über den Gang. Verwirrt richtete ich meinen Blick auf Rose, deren schmutziges Gesicht ein breites Grinsen zierte. „Tut mir leid“, sagte sie leise und begann, schmunzelnd auf meiner Wange herumzurubbeln. Oh, nun war mir alles klar.

„Du hast mich versaut“, sagte ich zu Rose und grinste sie an. Endlich verstand ich, worum es hier ging.

„Bei dir … geht das nicht …“, gluckste Isabella und warf einen überaus belustigten Blick in meine Richtung, „… denn du bist schon versaut“. Sie zwinkerte mir lüstern zu und fuhr mit ihrer Zunge ganz langsam und betörend sinnlich über ihre weichen Lippen, die sich unmittelbar darauf zu einem Kussmund formten. Ach, du meine Güte, diese visuellen Eindrücke schossen ungefiltert in meinen Unterleib, und ohne Umschweife bewegte ich mich rasch auf Isabella zu.

Kaum bei ihr angelangt, drängte ich sie mit meinem Körper an die Wand, presste sie fest dagegen und flüsterte ganz leise in ihr Ohr.

„Pass gut auf, was du sagst und tust, mein böses Mädchen, sonst werde ich mir nehmen, wonach es mich verlangt. Ich werde dich ficken, Isabella, hier und jetzt. Auf diesem Gang. Vor allen Leuten, es ist mir egal. Verstanden?“ Gerade, als ich spürte, dass mein Schwanz begann, sein Volumen zu verändern, wich ich einen Schritt zurück und setzte alles daran, ein leises Stöhnen zu verhindern.

„Tu es …“, keuchte sie und starrte mich mit fast schwarzen Augen an. „Lass deinen Worten Taten folgen, Edward. Tu es einfach“. Den Schritt, den ich kurz zuvor zurückgewichen war, ging ich wieder nach vorn und presste meinen Körper wieder gegen ihren. Unsere Umwelt komplett ignorierend küsste ich sie mit einer Leidenschaft, die Isabella in meinen Mund stöhnen ließ. Verdammt, ich war ihr komplett verfallen, und wie es aussah, sie mir auch. Ich wusste genau, dass sie ebenso wie ich kein Problem damit hätte, wenn ich sie auf der Stelle vögeln würde, doch ein Räuspern und Kichern zerrten mich wieder in die Gegenwart zurück.

Erschrocken beendete ich den Kuss und schaute in die amüsierten Gesichter von Rosalie, Jacob und … verdammt. Leah.

„Woah, nehmt euch ein Zimmer“, nuschelte Rosalie, verdrehte die Augen, bedankte sich noch einmal bei mir und machte sich kichernd auf den Weg in den zwölften Stock.

Eine bedrückende Stille herrschte nun auf dem Gang vor Jacobs Büro. Niemand sagte etwas, doch unsere Augen schossen hin und her. Fuck, was tat Leah plötzlich hier?

„Hi, Edward“, sagte sie leise, lächelte mich an und schmiegte sich an Jakes Brust. Liebevoll legte er einen Arm um ihre schmalen Schultern und drückte ihr einen Kuss aufs Haar. Ich nickte ihr lediglich zu, da ich Angst vor meiner Stimme hatte und schaute den Häuptling fragend an.

„Wir sind zum Essen verabredet“, beantwortete er meine lautlose Frage und zuckte mit den Schultern, doch dann löste sich Leah aus seiner Umarmung, packte mich an der Hand und zog mich ein Stück von den anderen weg.

Verwirrt warf ich einen Blick auf Isabella, die uns zornig hinterher schaute und visuelle Giftpfeile auf Black Beauty schoss. Yeah, sie hasste meine Ex also noch immer, obwohl ich längst nichts mehr mit ihr zu tun hatte und sie Jacobs feste Freundin war. Weiber…

„Edward, sieh mich bitte an“, bat mich Leah plötzlich und blieb stehen. Ungern aber doch trennte ich den Blickkontakt zu Isabella und richtete meine Augen auf die schwarzhaarige Schönheit vor mir.

„Leah, hör mir zu, es ist …“, doch sie unterbrach mich sofort.

„Du musst mir nichts erklären, vergiss es. Ich hab mich unsterblich in Jacob verliebt, und ihm geht es ganz gleich. Ja, Edward, ich kenne deinen Vater und könnte dir nach dem, was ich eben gesehen habe, das Leben zur Hölle machen, doch das werde und will ich nicht. Mir war von Anfang an klar, dass das zwischen uns nichts Ernstes geworden wäre, aber nun habe ich Jake und bin sehr glücklich mit ihm. Ich denke, du hast schon genug Probleme mit der Frau, die du gerne hättest, jedoch nicht haben kannst, also werde ich dir nicht noch weitere verschaffen. Ich mag dich, Edward, und würde mich freuen, wenn wir Freunde bleiben könnten. Wie siehst du das?“ Liebevoll lächelte sie mich an, und ich atmete schwallartig die Luft aus, die ich wohl angehalten hatte.

„Danke“, sagte ich leise und lächelte nun auch. „Natürlich, gern. Freunde“. Wir schüttelten uns grinsend die Hände, zwinkerten uns verspielt zu und gingen wieder zu den anderen, die unsere Unterhaltung aufmerksam verfolgt hatten. Jake zog Leah sofort in seine Arme, sie schmiegte sich an seine Brust.

„Okay, wir sind dann mal weg. Mahlzeit, Leute“, verabschiedete sich Jake und machte sich mit seiner Liebsten auf den Weg zum Lift.

„Mahlzeit, Häuptling“, rief ich glucksend hinterher und drehte meinen Kopf langsam zu Isabella, die nach wie vor an der Wand lehnte und breit grinste.

„Du bist noch immer versaut“, nuschelte sie belustigt und wischte mit ihrem Daumen auf meiner Wange herum.

„Das werde ich auch immer sein, Baby“, erwiderte ich leise und freute mich höllisch auf ihre Party, zu welcher sie uns zuvor eingeladen hatte.
Voll in der Gewissheit, sie an diesem Abend zu vögeln, verabschiedete ich mich mit einem sexy Lächeln von ihr und ging laut pfeifend in mein Büro.

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