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Mittwoch, 7. Dezember 2011

(10) Der ultimative Fahrstuhl-Test

„Warte!“, rief ich hinterher und sie blieb stehen. Rasch versperrte ich auf Knopfdruck meinen Wagen, stellte mich neben sie und deutete mit dem Kopf zum Lift. „Wir könnten doch gemeinsam nach oben fahren“. Plötzlich war es mir ein ausgesprochenes Bedürfnis, ihre Reaktion auf den Fahrstuhl zu sehen. Würde sie gleich empfinden wie ich? Hatten sich diese gottverdammt heißen Stunden auch in ihrem Kopf so fest gebrannt, wie in meinem?

„Wenn du …“, oh yeah, sie begann, ein wenig zu zittern, „ … wenn du meinst?  Okay“. Isabella schloss kurz die Augen, riss sie wieder auf und lief zum Lift. Dieses Mal war sie diejenige, die den ‚Up‘-Button drückte, und leicht nervös fuhr sie sich durch ihr wundervolles Haar.

„Sie sind wirklich mutig“, sagte plötzlich ein unbekannter Mann mittleren Alters und bedachte uns mit einem fast bewundernden Blick.

„Wieso?“. Isabella runzelte die Stirn und schaute diesen Typen misstrauisch an.

„Dieses Teil ist in der letzten Woche drei Mal stecken geblieben, keiner fährt mehr damit. Die verantwortliche Firma wurde zwar bereits verständigt, aber bis jetzt war noch niemand da. Wir benutzen nur noch den Lift im hinteren Teil des Gebäudes. Seien Sie klug und tun sie das auch, es sei denn, Sie wollen, dass Sie dieser Aufzug gefangen nimmt“. Mit einem dreckigen Grinsen beendete er seinen frechen Kommentar, drehte sich weg und ging leise lachend davon. Tatsächlich befand sich über den roten Knöpfen ein Zettel, der den Leuten die Nutzung des anderen Fahrstuhles empfahl.

Isabella drehte sich zu mir und sah mich lüstern an. Unsere Blicke verschmolzen ineinander, und ihre Lippen teilten sich. „Ich will diesen hier benutzen“, flüsterte sie und deutete mit dem Kopf auf unseren veralteten Freund, welcher gerade mit einem leisen ‚Pling‘ seine Türen für uns öffnete. Und NUR für uns…

„Echt schade – ich hab kein Kondom dabei“, witzelte ich, legte einen Arm um ihre Taille und zog sie kichernd in den Lift.

„Aber ich…“, sagte sie mit dieser gottverdammt heißen Stimme, und sofort rührte sich der Typ an meinem Schritt und drückte gegen meine Jeans. So, nun war es also soweit, lasst die Spiele beginnen.

Ich drückte weder die Achtzehn, noch die Zwölf, sondern entschied mich für die Sechsundzwanzig, da ich wusste, dass im letzten Stockwerk keine Büroräume mehr waren und wir dort ziemlich ungestört wären.

„Was tust du?“, fragte sie mich mit hochgezogener Augenbraue und bedachte mich mit einem verwirrten Blick.

„Ich muss dich was fragen, Isabella“. Meine Stimme war rau und heiser, und verdammt – dieses Knistern, es war da. Deutlich konnte ich fühlen, dass eine elektrische Spannung diesen engen Raum dominierte, und ich war mir sicher – SIE fühlte es auch.

„Und was?“ Ich drückte sie an die Wand, stellte mich vor sie hin, stützte meine Ellenbogen neben ihr ab und verschränkte die Finger hinter meinem Kopf. Unsere Lippen waren kurz davor, sich zu berühren, und eine unglaubliche Erregung setzte mich beinahe außer Gefecht.

„Was fühlst du hier drin, Baby? Sag es mir“. Offensichtlich hatte sie die Luft angehalten, denn sie stieß sie gerade zitternd aus. Isabella schloss ihre Augen, und … Gott  - sie war so schön, so verflucht schön.

„Ich spüre es auch, Edward. Diese erotische Spannung, ich kann sie fühlen, und sie macht mich verrückt“.

Mit meiner rechten Hand griff ich nach unten, zog ihren Rock bis über die Taille und stützte mich wieder ab. Irgendetwas hier drin war anders. Hier waren nur wir. Isabella und Edward. Nichts anderes zählte. Wir waren gefangen, nicht nur in diesem engen Raum, sondern in unserer Lust, in der Begierde und der wahnsinnig erregenden Anziehung, die wir für einander empfanden und uns nicht mehr dagegen wehren konnten. Es war vorbei, und das war uns beiden bewusst. Carlisle und Dad … es gab ihn nicht mehr.

Ganz langsam bewegte ich mein Bein zwischen ihre, drückte mein Knie gegen ihre Mitte und sie stöhnte laut auf. „Ja, du spürst es auch, Isabella“, hauchte ich ganz nah an ihren Lippen und bemerkte in diesem Moment, dass der Fahrstuhl stoppte und wir ganz oben waren. Wir hielten kurz inne, da sich die Türen öffneten, doch es trat niemand ein. Natürlich nicht. Wir waren die einzigen Irren, die dieses defekte Teil noch betraten, aber es lief doch einwandfrei…

Nach ein paar Sekunden schoben sich die zwei silbrigen, schweren Teile wieder gegeneinander, und dieses elektrische Knistern war intensiver und gefährlicher, als je zuvor.

„Edward…“, keuchte Isabella und schaute mich sehnsüchtig an. Ihre weichen, feuchten Lippen waren leicht geöffnet und ihre Augenlider klappten flatternd nach unten.

„Ja, Baby?“ Wieder drängte ich mein Knie zwischen ihre Beine, hob es leicht an und drückte einmal mehr auf ihre bedeckte Pussy, deren Nässe ich schon durch meine Jeans fühlen konnte, die genau über meinem Knie zerrissen war. Fuck, das machte mich wahnsinnig.

„Oh mein Gott…“, stöhnte sie aufgrund der eindeutigen Massage, die ich ihr zuteilwerden ließ, und dann geschah, was unweigerlich geschehen musste. Hart, fordernd und gierig prallten meine Lippen auf ihre. Sofort fanden unsere Zungen zueinander, doch der Krieg, den sie nun begannen, war unerbittlich und rau. Wir stöhnten in den Kuss, rieben unsere Körper aneinander. Immer wieder drückte ich mein Knie gegen ihre Mitte, krallte meine Finger in ihr Haar und presste meine harte Erektion gegen ihren Bauch.

Völlig außer Kontrolle unterbrach ich schwer atmend den Kuss und schaute sie an. Sie öffnete ebenfalls ihre Augen, und das, was ich sah, machte mich schlichtweg verrückt.

Die Erregung sandte beinahe Blitze durch ihre Iriden, ungestüme Leidenschaft und absolute Begierde funkelten im lustverschleierten Braun. Sie wollte mich, und ich wollte sie. Wir waren gefangen in unserer erotischen Dimension, es führte kein Weg zurück.

Keuchend starrten wir uns an, pressten unsere Körper aneinander und waren uns wohl beide darüber im Klaren, dass wir verloren hatten. Zumindest  ICH hatte verloren, denn für Isabella war es ein Sieg, mich dort zu haben, wo sie mich wollte. Zwischen ihren Beinen, auch wenn es zurzeit nur mein Knie gewesen war.

Fuck, wollte ich das denn? Hatte ich mir nicht die ganze Zeit geschworen, meinen Dad nicht zu hintergehen? Aber was tat ich dann hier? Lief es nicht genau auf DAS hinaus? Zur Hölle, ich war doch derjenige, der mit diesem Scheiß begonnen hatte. Mit diesem gottverdammt erregenden Scheiß …

Ein unheimliches Brennen raste durch meinen Körper. Üble Gewissensbisse plagten mich und machten mir gerade das Leben schwer. Zur Hölle, ich wollte sie. Mehr als alles andere auf dieser Welt. Aber welche Konsequenzen würde dies mit sich bringen? Könnte ich meinem Vater jemals wieder in die Augen sehen?

Mit einem entsetzten Keuchen ließ ich von ihr ab, stieß mich von der Liftwand ab, stellte mich an die gegenüber liegende Seite des Fahrstuhles und presste mich Schutz suchend dagegen. Enttäuscht und frustriert starrte sie mich an, bewegte sich jedoch keinen Millimeter auf mich zu.

In meinem Kopf rasten die Gedanken herum, und ich hätte am liebsten geschrien. Warum tat ich mir das an? Warum tat SIE mir das an? Gottverdammte Scheiße, WARUM??

Meine lüsternen Augen glitten immer wieder gierig über ihren Körper. Der knielange Rock war nach wie vor irgendwo über ihrer Taille, ihre langen, muskulösen Beine steckten in diesen irren Heels. Sie zitterte, verzehrte sich nach mir und bedachte mich mit Blicken, die mich immer schwächer machten und meine Atmung flacher werden ließen. Himmel, was sollte ich bloß tun??

Auch, wenn mein Kopf mit den Konsequenzen nicht umgehen konnte, nicht an die Folgen denken wollte, meinem Körper war es egal. Alles war ihm egal, also befahl er meinen Beinen offensichtlich, sich wieder auf Isabella zuzubewegen. Langsam, schleppend und absolut verzweifelt ging ich auf sie zu. Ich konnte es nicht ändern, Herrgott nochmal, konnte nichts dagegen tun. Mein Herz krampfte sich beim Gedanken an meinen Vater zusammen, als ich meine Hand wie automatisch hob und sehnsüchtig auf ihre bedeckte Pussy legte.

Isabella stöhnte laut auf, ihre Lider begannen zu flattern, schlossen sich, und dann gab ich auf. Ich musste sie einfach spüren, so wie an diesem verhängnisvollen Sonntag, genau hier, in diesem kleinen, engen Raum. Yeah, es war UNSER Raum, nur der von mir und dieser wundervollen Frau, die zitternd vor Verlangen an der Liftwand stand. Mit leicht gespreizten Beinen und sich unendlich nach mir sehnend. Nein, ich konnte nicht mehr. Fest drückte ich meinen Daumen auf ihre Klit.

„Bitte Edward…“, stöhnte sie, öffnete ihre Augen und sah mich an, „…hör nicht auf. Denk nicht nach, lass es einfach geschehen. Auch, wenn es das letzte Mal ist, dass wir uns so nahe sind, bitte … hör nicht auf“. Das letzte Mal. Fuck, sie hatte recht. Ich  würde mir einfach nehmen, was eigentlich mein sein sollte, dann … oh Gott, dieser Gedanke machte mich krank. Ich konnte und wollte nicht damit leben, dass sie ab Mittwoch meinem Dad gehörte – nicht mir. Dass sie in Zukunft mit ihm Sex haben würde – nicht mit mir. Dass er neben ihr einschlafen und wieder aufwachen würde – nicht ich. Verdammt, es kotzte mich so an.

Von einer Sekunde auf die andere fühlte ich eine verheerende Wut, die wie flüssige Lava durch meine Venen kroch, jede einzelne Ader mit einer tödlichen Hitze füllte, die mich einmal mehr vor Isabella zurückschrecken ließ. Keuchend zog ich meine Lederjacke aus, schmiss sie achtlos auf den Boden und ging wieder ein paar Schritte von ihr weg. So lange, bis ich die Wand des Fahrstuhles an meinem Rücken fühlte und zitternd daran nach unten sank. Ich vergrub mein Gesicht an den Knien und krallte meine Finger so fest in mein Haar, dass es schmerzte.

Himmelhochjauchzend, zu Tode betrübt. Ich wollte sie so sehr, doch ich konnte irgendwie nicht. Was zum Teufel hielt mich auf? Warum nahm ich sie nicht einfach? Sex, schlicht und ergreifend Sex. Ohne Liebe, ohne Gefühle oder sonstigen romantischen Scheiß, denn all dies gehörte meinem Dad. Ich.Wollte.Nur.Sex.

Geschockt starrte sie mich an, runzelte die Stirn und kam langsam auf mich zu. Obwohl uns gerade einmal ein paar Schritte trennten, entledigte sie sich unterwegs ihres Slips, ließ ihn einfach fallen und stellte sich mit entblößtem Unterleib vor mich hin.

Ich schluckte hart, richtete meinen Blick auf das, was sich mir feucht und glänzend präsentierte und verlor den Verstand. Aus und vorbei.

Mit einem lauten und gestöhnten „Fuck, Isabella…“, schwang ich mich hoch, fiel auf meine Knie und nahm mir das, was zum Teufel nochmal mir gehörte. Ich schlang meine Arme um ihre Hüften, fuhr unter ihren hochgezogenen Rock, krallte meine Hände in ihren sexy Arsch und zog sie nah zu mir. Nicht wirklich zärtlich leckte ich einmal über ihre gottverdammt nassen Lippen, biss sanft in ihren Kitzler und hielt sie fest, da sie leicht taumelte und ebenso kurz davor war, die Kontrolle zu verlieren.

Mein Schwanz drückte schmerzhaft gegen den Stoff meiner Jeans, wollte endlich eins mit ihr werden, und ich wollte das auch, verdammt ja, es war soweit. Ich fühlte nichts mehr, mein Kopf war leer und das Herz in meiner Brust schlug mir bis zum Hals. Gieriger Schweiß drückte sich aus jeder einzelnen Pore, während sich unser Stöhnen vermischte, ich meine rechte Hand von ihrem heißen Arsch löste und mit zwei Fingern heftig in sie stieß.

Fasziniert sah ich nach oben und beobachtete, wie Isabella laut stöhnend den Kopf in den Nacken warf. Ihr langes Haar fiel bis an ihre Hüften, und sie schrie auf.

„Jetzt, Edward…“, flehte sie mich beinahe an, „…fick mich, bitte. Nimm mich so hart, wie du kannst, ich brauche das. Brauche dich … so sehr“. Ein paar weitere Male stieß ich mit meinen Fingern in ihr nasses Loch, saugte noch einmal grob an ihrem Kitzler, zog mich zurück und stand auf.

Mit einem tiefen, kehligen Seufzen öffnete sie zitternd ihre Handtasche, zog das Kondom hervor und riss mit den Zähnen die Verpackung auf, während ich zur selben Zeit meine Jeans öffnete und beinahe rasend vor Erregung meinen Unterleib entblößte. Kurz darauf fühlte ich ihre kleinen Hände an meinem voll erigierten Schwanz, welche hastig das Kondom überstreiften und anschließend ein paar Mal meine Härte auf und ab pumpten.

Ich stöhnte laut auf und wollte sie bereits drehen, um sie von hinten zu nehmen, doch dann fiel mir ein, dass ich sie so nicht sehen könnte, wenn sie kam. Also packte ich sie wieder am Arsch, hob sie hoch, und wie automatisch schlossen sich ihre Beine um meine Hüften, nahmen mich gefangen und ich stöhnte haltlos an ihrem Hals.

Ohne weiter wertvolle Zeit zu verlieren, griff ich zwischen uns, brachte meine Spitze in Position und versenkte mich hart in ihr, drückte und presste meine Härte so fest und tief es ging in sie und hielt inne, da ich sonst auf der Stelle gekommen wäre, doch das wollte ich nicht. Sie kommentierte unsere Vereinigung mit einem leisen Schrei, ihre Augen fielen zu und wieder fühlte ich ihre Fingernägel in meinem Nacken, was mich aufzischen ließ.

„Endlich…“, keuchte sie und starrte mich an. Verdammt ja, ich konnte sie sehen, und ich würde mir nun alles holen, was ich von ihr kriegen könnte. Ich nahm mir vor, für keine einzige Sekunde meinen Blick von ihr zu nehmen, wollte diesen einen, verfluchten Fick für alle Ewigkeit in meinem Kopf behalten, sollte es der letzte sein.

Nachdem ich mich ein wenig beruhigt hatte, drückte ich sie fest gegen die Wand, packte sie am Arsch und begann, mich in ihr zu bewegen. Hart, leidenschaftlich, in einem absolut berauschenden Tempo. Einfach so, wie sie es wollte, und so, wie mein eigener Körper es verlangte.

„Du…machst…mich…verrückt…“, stöhnte ich und hämmerte nach jedem Wort tief in ihr Inneres, was sie jedes Mal mit einem leisen Schrei kommentierte und ihre Beine um meine Hüften verkrampfte. Beinahe schmerzhaft zog sie an meinem Haar und befand sich in absoluter Ekstase, starrte mich jedoch unentwegt an und stöhnte hemmungslos gegen meinen Mund.

Ich beschleunigte das Tempo meiner Stöße, fickte sie wirklich hart, doch sie schien in meinen Armen vor Lust zu verfließen, gab Geräusche von sich, die mich erschauern ließen und hielt sich wimmernd an mir fest. Immer und immer wieder stieß ich zu, ließ sie nicht zur Ruhe kommen, und meine Lippen prallten auf ihre, als ich kurz darauf fühlte, dass ich bald soweit war.

„Edward, ich …“, stöhnte sie laut, begann zu zittern, und ich fühlte ein Zucken an ihren Beinen, welches mir versicherte, dass auch sie bald kam. Ihr Kopf fiel zurück, ihre Lider gingen flatternd nach unten und kleine Schweißperlen sammelten sich auf ihrer Stirn.

„Ja … ich weiß“, keuchte ich vollkommen außer Atem, während mein Herz fast explodierte und ein tödliches Kribbeln mich durchraste. „Und jetzt, Isabella … sieh mich an, verdammt“. Ihr Kopf schoss hoch, ihre fast schwarzen, lustverschleierten  Augen verschmolzen mit meinen und sie krallte sich ein letztes Mal in mein Haar, als ich spürte, wie sich alles in mir verkrampfte und eine gigantische Welle der Erregung uns mit sich riss.

Sie schrie meinen Namen, starrte mich eine Sekunde wie von Sinnen an und ließ ihrem Orgasmus freien Lauf. Unfähig, meinem Blick stand zu halten, fielen ihre Lider zu, ihre Lippen teilten sich und entließen ein tiefes Stöhnen, während ihr Kopf nach hinten fiel und ihre Muskeln mich fast zerquetschten.

Mit einem lauten „Fuck, Isabella…“ rammte ich nur noch ein einziges Mal meinen Schwanz in sie, doch dann überrollte mich ein Orgasmus, wie ich es bis jetzt noch nie erlebt hatte. Ich wollte schreien, um mich schlagen, kam mit diesen Gefühlen nicht zurecht, die in diesem Moment über mich hereingebrochen waren. Immer und immer wieder spritzte ich ab, ergab mich dem Zucken ihrer Wände, welche den letzten Tropfen aus mir pressten und nun sogar mich dazu brachten, den Blickkontakt zu unterbrechen. Ich konnte nicht mehr.

Nach wie vor stöhnend, zitternd und zuckend schloss ich meine Augen, drückte mich so fest und tief in sie, wie ich nur konnte, und sie schrie wieder leise auf. Nur langsam verebbten diese wahnsinnigen Wellen der Lust, und genauso langsam bewegte ich mich noch eine Weile in ihr, bis dieses Zucken endlich aufhörte und sich unsere Atmung stabilisierte.

Kurz darauf zog ich mich aus ihr zurück, ließ ihre Beine nach unten gleiten und hielt sie fest, da sie leicht zu taumeln begann. So eng wie möglich zog ich ihren duftenden und nach Sex riechenden Körper an meinen, schlang meine Arme um sie und wünschte, sie gehörte mir. Mir ganz allein.

„Was tun wir da?“, nuschelte sie eine wundervolle, gefühlte Ewigkeit später an meinem Hals. Ich löste mich von ihr, wich einen halben Meter zurück und schaute sie an. Schon klar – Isabella war eine wunderschöne Frau. Doch das, was sich mir nun präsentierte, hatte mit ‚schön’ nichts mehr zu tun.

Ihre Augen strahlten, schienen unsichtbare Funken zu versprühen. Die Wangen waren gerötet, die Stirn leicht verschwitzt. Ihr Haar sah aus, als wäre sie gerade nach einer heißen Nacht aus dem Bett gestiegen, und ihre Lippen … Gott, sie waren geschwollen und tief rot. Ein sanftes Lächeln umschmeichelte ihren Mund und sagten mir wortlos das, was Sache war: ‚Ich hab gewonnen’. Fuck, ja, das hat sie auch, und ich hatte verloren. Alles. Mich, meine Würde, meinen Kampfgeist und unter Umständen meinen … Dad.

„Kuscheln“, grinste ich sie an, um von diesen düsteren Gedanken loszukommen und drückte ihr einen sanften Kuss auf den Mund. „Und das dürfen wir doch, oder?“ Mein Grinsen wurde breiter und sie lächelte mich an.

„Und was war vor dem Kuscheln?“ Sie zog eine Augenbraue hoch und grinste nun auch.

„Sex“

„Richtig, Mr. Cullen. Dürfen wir das auch?“

„Mmmh…nein“.

„Wieder richtig, Mr. Cullen, und was machen wir jetzt?“ Fuck, was genau wollte sie jetzt von mir hören? Leicht verwirrt zog ich meine Augenbrauen zusammen, sah sie an, ließ meinen Blick über uns und den ganzen Raum hier gleiten und begann leise zu lachen.

„Meinen Schwanz vom Kondom befreien und arbeiten gehen?“

„Gott, du bist so blöd“, kicherte sie, boxte mir leicht gegen die Brust und prustete drauf los. Während ich meinen obigen Vorschlag in die Tat umsetzte, stimmte ich in ihr Lachen ein, und wenige Minuten später standen wir wie zwei gestresste Büromenschen im Lift.

Es war bereits nach zehn, als ich im achtzehnten Stock den Fahrstuhl verließ, aber nicht, ohne sie vorher noch ausgiebig geküsst zu haben. Mit einem sehnsüchtigen Blick trennten wir uns – schnell, wortlos, herrlich befriedigt, und …schuldig. Fuck.

Kaum hatten sich die Fahrstuhltüren geschlossen, drohte mein Brustkorb zu bersten, ich bekam keine Luft, und der kalte Schweiß drückte sich aus meinen Poren. Ich begann, am ganzen Körper zu zittern, konnte meine Beine kaum noch kontrollieren und stolperte zu den Toiletten, während eine widerliche Übelkeit mich würgen ließ.

Ich knallte die Tür hinter mir zu, lief zum erstbesten Waschtisch und hielt mich daran fest. Mein Magen krampfte sich immer wieder zusammen, und ich rechnete jeden Augenblick damit, dass dessen spärlicher Inhalt meinen Körper verlassen würde, doch dem war nicht so. Keuchend drehte ich den Wasserhahn auf, spritzte mir das kühle Nass ins Gesicht und hob meinen Kopf. Mit gerunzelter Stirn und wahnsinnig wütend auf mich selbst betrachtete ich mein Spiegelbild und war entsetzt, was ich nun sah.

Verdammte Scheiße, meine Augen strahlten und die Lippen waren geschwollen. Mein ohnehin schon chaotisches Haar stand in allen Richtungen ab und ließ keinen Zweifel daran, was ich gerade getan hatte. Zischend strich ich über meinen Nacken und musste kurzfristig schmunzeln bei dem Gedanken, warum diese Berührung schmerzhaft war. Alles in Einem wirkte ich gottverdammt befriedigt, denn zur Hölle, das war ich auch.

Isabella hatte also gewonnen, und ich? Verloren. Kein Zweifel. Wobei, nein – wir hatten beide verloren. Dad … Carlisle … wie sollte ich ihm jemals wieder in die Augen sehen können?

Als mir leicht schwindelig wurde, lehnte ich mich gegen die verflieste Wand und sank daran nach unten. Auf dem Boden hockend vergrub ich meinen Kopf zwischen den Knien und wäre am liebsten gestorben. Aus und vorbei. Wer würde mich denn schon großartig vermissen? Dad würde mich hassen, wenn er von dieser ganzen Scheiße erfuhr, Isabella vermutlich auch, weil ihre Eheplanung im Arsch wäre, Tanja war drauf und dran, ihre Zukunft in Europa zu verbringen, und sonst?

In diesem Moment klingelte mein Handy, welches ich sofort aus meiner Jacke zog und sogleich einen Blick auf das Display warf. Jazz. Yeah, natürlich, ER wäre der einzige, der mich vermissen würde. Mit einem gequälten Lächeln nahm ich an.

„Edward? Wo bist du? Ich dachte, du würdest ab heute wieder arbeiten. Hast du es dir doch anders überlegt?“ Yeah, er vermisste mich wirklich. Wie schön…
„Bin schon im Haus und gleich bei dir. Sorry, hab verpennt“, log ich und zog mich schwerfällig hoch.

„Kein Problem, man sieht sich“, dann legte er auf. Gott, tat das gut, seine Stimme zu hören. Ich wusste doch, dass ich mich auf meinen Bruder jederzeit verlassen könnte, also zog ich mir ein Papierhandtuch aus dem Behälter, wischte damit grob über mein Gesicht, holte tief Luft und machte mich auf den Weg zu Jazz. Die Übelkeit war Gott sei Dank so schnell verschwunden, wie sie gekommen war, und ich fühlte mich einigermaßen okay.

„Da bist du ja, wunderschönen guten Morgen“, strahlte er mir entgegen, runzelte jedoch sofort die Stirn. „Alles klar?“ Irgendwie besorgt musterte er mich von oben bis unten und starrte mich misstrauisch an. „Du bist blass, Bruder, geht es dir nicht gut?“

„Das kann man wohl sagen“, lachte ich sarkastisch auf und ließ mich wie ein nasser Sack auf seinen Ledersessel fallen. Ich legte meine Unterarme auf seinen Schreibtisch, schlug sie über einander und vergrub darin mein Gesicht.

„Hey, was ist denn los?“, fragte er noch besorgter als zuvor und kam auf mich zu. Plötzlich begann er leise zu lachen. Verwundert hob ich meinen Kopf und fixierte leicht verwirrt seine amüsierten Augen, um welche sich gerade kleine Lachfältchen bildeten und seine Lippen, die sich zu einem breiten Grinsen nach oben zogen.

„Was?!“, fuhr ich ihn angepisst an, erhob mich und lehnte mich gegen die Fensterbank. Mit vor der Brust verschränkten Armen und überkreuzten Beinen erwartete ich seinen Kommentar.

„Edward, bitte…“, gluckste er, „hat deine beschissene Laune was mit den Kratzern in deinem Nacken zu tun?“ Ach herrje, die Kratzer. Schienen ja Isabellas Spezialität zu sein…

„Fuck“, murmelte ich, „dir kann man auch nichts vormachen, oder?“.

„Oh mein Gott, Bruder“, keuchte er nach der ultimativen Erleuchtung und ließ sich auf die Ledercouch fallen, die sich an der rechten Wand seines Büros befand, „sag mir bitte nicht, du hast …“.

„Ja, Jazz, ich hab Isabella gevögelt“. So, nun war es raus. Ihm konnte ich ohnehin nichts verheimlichen, dafür kannte er mich zu gut. Abgesehen von den Kratzern natürlich, die jedes Leugnen sinnlos machten.

„Scheiße“. Er ließ seinen Kopf nach hinten fallen, sackte im weichen Leder zusammen und schüttelte seufzend den Kopf. „Was hast du dir bloß dabei gedacht? Wenn Dad das erf…“.

„JAZZ!!“, schrie ich ihn an, sodass er regelrecht zusammen zuckte, unverzüglich das Reden einstellte und mich erschrocken fixierte. „Meinst du, ich weiß nicht, dass ich Mist gebaut habe? Meinst du, ich weiß nicht, dass Dad mich hassen wird, wenn er das erfährt, und vor allem - meinst du, ich weiß nicht, dass ich ein riesengroßes Arschloch bin??“. Ich stieß mich von der Fensterbank ab und rannte wie ein aufgescheuchtes Huhn durch den Raum.

„Wir haben es beide herausgefordert. Es ist schon wieder im Fahrstuhl passiert, ich kann … verdammt, Bruder, was soll ich tun? Ich kann ihr einfach nicht widerstehen. Sie will mich genauso sehr, wie ich sie, aber dennoch wird sie Dad heiraten, es ändert absolut nichts an der Tatsache, dass sie Mrs. Carlisle Cullen werden will. Keine Ahnung, was in dieser Frau vor sich geht, doch ich weiß ganz genau, dass diese Scheiße aufhören muss, aber zur Hölle, Jazz, ich schaff das nicht“. Meine Stimme wurde immer leiser und brach.

Wieder sank ich auf seinen Ledersessel, atmete tief durch, machte mich auf einen üblen Anschiss gefasst und schaute ihn an.

„Sie ist aber auch gottverdammt heiß“, murmelte er gedankenverloren, hatte sich jedoch sofort wieder im Griff. (Beta-A/N: WAS??? Du bezeichnest Bella als heiß? Spinnst du? Boah, komm du mir nach Hause, Kleiner. --> Oh mein Gott, JAZZ!! Lauuuuuuuuf)

„Geht’s noch? Mit allem hätte ich gerechnet, aber dieses Statement überrascht mich dann doch“, gab ich zurück, während ein leichtes Grinsen über mein Gesicht huschte, welches jedoch sogleich wieder verschwand.

„Scheiße, Man, du steckst wirklich in Schwierigkeiten, das ist dir wohl klar“.

„Ach, was du nicht sagst“

„Edward, hör zu“, er begann, sich nachdenklich über das Kinn zu kratzen, „Morgen wird deine Ehe mit Tanja geschieden, richtig?“

„Richtig“

„Übermorgen kommt Dad nach Hause. Richtig?“

„Richtig“

„Warum machst du dich denn nicht schon am Mittwoch vom Acker? Das, was du nach Forks mitgenommen hast, ist rasch wieder eingepackt, in ein paar Minuten wärst du weg. Du musst das beenden, Herrgott nochmal, sieh es doch ein“.

„Fuck, glaubst du, ich weiß nicht, wie recht du hast? Natürlich ist mir klar, dass ich nicht in Forks bleiben kann, aber scheiße, Jazz, ich …“, meine Stimme war nur noch ein zittriges Flüstern, „ …ich werde sie vermissen“.

„Bitte, Edward…“, Jasper schoss hoch, eilte auf mich zu und stellte sich mit einem mitleidigen Blick neben mich, „…sag mir nicht, dass du sie…“

„…liebst? Das ist es doch, was du wissen willst, oder?“. Er atmete tief durch und nickte. Was sollte ich nun auf diese Frage antworten? Liebte ich sie, oder waren es einfach nur der fantastische Sex und ihr überirdisch geiler Körper, was mich so fertig machte? Was genau empfand ich für diese Frau? Zur Hölle, ich wusste es doch selber nicht, aber nein, echte, tiefe Liebe fühlte sich dann doch irgendwie anders an.

„Nein, Jazz, ich liebe sie nicht, dennoch kann ich diese seltsamen Gefühle nicht zuordnen. Weißt du, sie zieht mich wahnsinnig an, dennoch denke ich, dass diese Empfindungen mehr oberflächlich sind. Ich möchte sie einfach besitzen, mich mit ihr vergnügen, den Sex genießen, aber ich denke, das wars“. Yeah, ich war schon immer der Meister im Verdrängen.

„Mach dir doch nichts vor“, zischte er und schreckte zurück, weil es in diesem Moment an der Tür klopfte, welche auch unmittelbar danach aufgerissen wurde und eine wütende Jessica im Zimmer stand.

„Was willst du hier?“, fragte Jazz gelangweilt, sah mich an und verdrehte die Augen, bevor er sie wieder auf seine Ehefrau richtete und sie angepisst fixierte. Während ich heilfroh über die Unterbrechung unseres sinnlosen Gespräches war, bewunderte ich meinen Bruder dafür, dass er mit dieser Furie nach wie vor unter einem Dach lebte, also ich könnte das nicht.


„Ich hab was für dich“, fauchte sie wütend, stampfte in ihren Stilettos auf ihn zu und knallte einen weißen Umschlag auf den Tisch. „Post von meinem Anwalt“. Diabolisch grinsend verschränkte sie ihre Arme vor der Brust, zog eine schmal gezupfte Augenbraue hoch und funkelte Jasper überlegen an.

„Und das konntest du mir nicht zu Hause überreichen?“, fragte er genau so gelangweilt wie zuvor und würdigte das Kuvert keines Blickes.

„Nein“, zischte sie nun wirklich zornig und bekam augenblicklich einen hochroten Kopf. Leider Gottes wurde ich schwach und konnte ein leises Kichern nicht verhindern, welches mir natürlich einen absolut todbringenden Blick meiner Schwägerin einhandelte, weshalb ich noch mehr lachen musste.

„Halts Maul“, fuhr sie mich an, bevor sie unmittelbar vor mir die flachen Handflächen lautstark auf die Tischplatte klatschen ließ und tatsächlich meinte, mich damit erschrecken zu können.

„Fuck, Jess, würdest du bitte mein Büro verlassen?“ Wow, nun wurde aber Brüderchen laut. „Du nervst mich ohnehin den ganzen Abend, kann ich wenigstens hier meine Ruhe haben?“ Kochend vor Wut hielt sie ihm kommentarlos den gestreckten Mittelfinger unter die Nase, drehte sich auf ihrem Absatz um, schmiss arrogant ihr blondiertes Haar nach hinten und ging. Schlampe.

„Gott, Bruder, was haben wir getan? Wie konnten wir bloß beide so einen Fehler machen, was unsere Frauen betrifft?“ Er tat mir wirklich leid. Da hatte ich ja wirklich Glück, dass meine Scheidung mit Tanja so einen geregelten Weg gehen würde.

„Keine Ahnung“, seufzte er, zuckte mit den Schultern und griff nach dem weißen Kuvert. Leise fluchend riss er es auf, und kurz darauf eilten seine Augen über ein spärlich bedrucktes Blatt Papier.

„Scheidung am zehnten August“, war alles, was er sagte, knüllte den Zettel zu einem kleinen Ball und schmiss ihn quer durch den Raum. „Schlampe“. Meine Worte, warum hört denn bloß keiner auf mich?
„Gut, das ist mir aber ganz recht“, fuhr er fort und grinste plötzlich über das ganze Gesicht. „Dann werde ich eben der kleinen, schwarzhaarigen Zicke einen Besuch abstatten müssen“.

„Woah, Jazz“, unterbrach ich seinen sonnigen Gedankengang, „dabei fällt mir ein – rate mal, wen ich heute getroffen hab?“

„Man, Bro, hör auf mit diesen Ratespielchen, ich hab jetzt wirklich keinen Geist für sowas“. Leicht angepisst runzelte er die Stirn und schaute mich abwartend an.

„Okay, ich gebe dir einen Tipp, weil du es bist. Fängt mit ‚E‘ an und hört mit ‚mmett McCarthy‘ auf. Na?“, gluckste ich und nahm wohlwollend zur Kenntnis, wie seine Laune sich schlagartig besserte und ein breites Grinsen sein Gesicht überzog.

Die nächsten zehn Minuten verbrachte ich damit, von meinem Treffen mit Em zu berichten, und gemeinsam beschlossen wir, irgendwann mit ihm Seattle unsicher zu machen. Auch Jasper mochte diesen lustigen Kauz, und wir waren uns sicher, ihn bald zu kontaktieren.

Wir sprachen noch eine Weile über die Scheidungen, doch als es erneut   an der Tür klopfte, war der Ernst des Lebens wieder da. Nein, nicht wirklich der Ernst, sondern Jake. Ich gluckste leise vor mich hin und lächelte ihn an.

„Oh, Edward, willkommen im Club. Auch wieder einmal in Amt und Würden?“ Jacob Black war ein wirklich toller Typ. Er war von Anfang an maßgeblich an unserem Erfolg beteiligt, und wir waren wirklich fucking froh, ihn für unser Projekt gewonnen zu haben. Seine Ideen waren mitunter wirklich fantastisch, und speziell für die Werbebranche war er eine kleine Offenbarung. Yeah, wir mochten ihn sehr.

„Yo, Häuptling“, begrüßte ich ihn, denn – verdammt nochmal – er sah aus, wie ein Indianer, obwohl er keiner war. Er hatte langes, schwarzes Haar, welches er niemals offen trug, eine rötlich-braune Haut und beinahe schwarze Augen, die immer fröhlich durch die Gegend blitzten und für gute Stimmung sorgten.

„Ach, halt doch die Klappe, Weißbrot“. Gut, ich war vielleicht ein bisschen zu blass, aber ich hasste es schon immer, stundenlang in der Sonne zu braten – wozu denn auch? Jake kam leise lachend auf mich zu und hielt mir die rechte Faust vor die Nase. „Schön, dass du wieder hier bist, Edward“, und ich schlug mit meiner dagegen. „Alles klar?“

„Mehr oder weniger“, übernahm Jazz für mich die Antwort und grinste sich einen ab. Jacob zog eine Augenbraue hoch, schaute verwirrt zwischen Jasper und mir hin und her, zuckte mit den Schultern und drehte sich um. „Mir egal, kann mich nicht um alles kümmern“, murmelte er bei der Tür hinaus, und ich war ihm einmal mehr unglaublich dankbar für seine Loyalität.

Jake war ein Typ, der einem niemals ein Gespräch aufzwingen oder Input aus der Nase ziehen würde, wenn derjenige nicht damit einverstanden war. Diese Eigenschaft schätzte ich sehr an ihm, doch als er wenige Augenblicke später mit einem Haufen Papierkram wieder zu uns kam, pisste er mich an.

„Ab in dein Büro, Baguette“, grinste er und deutete mit seinem Kopf nach rechts, nämlich dorthin, wo sich meine geheiligten Hallen befanden. Fuck, ich hatte keinen Bock. Abgesehen davon nervte er mich wieder einmal mit sämtlichen Weißbrot-Sorten, aber okay, wer Edward Cullen herausforderte, musste auch mit dem Echo leben können.

„Jawohl, Winnetou“. Mein Gott, waren wir blöd.

Laut lachend ging er voraus, und ebenso gut gelaunt, folgte ich ihm in mein Büro, wo er mir die potentiellen Aufträge präsentierte und ganz stolz verkündete, dass er unter Umständen einen tollen Coup gelandet hätte.

„Es geht um eine sehr junge Kosmetik-Firma, Edward. Zwei heiße Ladies sind die Chefinnen derselben und sind um eine perfekte Werbung bemüht. Ich bin davon überzeugt, dass ihr die beiden wie nichts um den Finger wickeln könnt. Alles, was wir für diesen Auftrag noch brauchen würden, wäre ein scharfes Model, und die Sache wäre gebongt. Doch das Beste an der Sache ist, dass sich diese Firma in diesem Gebäude befindet, im zwölften Stock. Ihr könntet euch also jederzeit mit diesen Ladies besprechen. Na? Wie hört sich das an?“. Okay, jetzt mal langsam zum Mitschreiben. Zwei heiße Ladies + Kosmetik-Firma + selbes Gebäude + das, was ich bis jetzt von Isabella weiß = … Ich schluckte.  Was für ein raffiniertes Luder!

„Das ist ja … wow, Jake. Das hört sich wirklich fantastisch an.“ Eiskalte Planung ist doch alles im Leben, oder? Auch wenn ich wieder in mein Appartement ziehen und Forks verlassen würde, müssten wir den Kontakt aufrecht erhalten. Dann eben dienstlich. Ich musste plötzlich grinsen.

„‘Bella Rose‘ heißt die Firma, lustig, oder? Schöne Rose, du verstehst? Wortwitz in Reinkultur“, kicherte er und warf einen bewundernden Blick ins Nirgendwo. „In jedem ihrer Produkte befindet sich eine Rose, und ich denke doch, dass man einiges daraus machen kann. Also – was meinst du?“

„Weiß Jazz schon davon?“

„Jap, ich hab es ihm vergangene Woche schon erzählt, aber er meinte mit einem seltsamen Grinsen, dass ich es dir selber sagen sollte, warum auch immer. Also – ja oder ja?“

„Ja“, antwortete ich in Ermangelung geeigneter Alternativen, jedoch ohne auch nur eine Sekunde zu zögern. Natürlich könnte ich Isabella jederzeit in ihrem Büro besuchen, wenn ich ihren Anblick zu sehr vermissen würde, doch irgendwann würde das auffallen und negative Nebenwirkungen mit sich bringen. Nun, da wir dienstlich zu tun hatten, könnten wir doch so richtig offiziell … Gott, Cullen, hör doch auf. „Ich denke, das hört sich tatsächlich gut an. Gibt es denn schon einen Termin, um die Werbekampagne zu planen?“

„Nein, den gibt es noch nicht. Ms. Swan und Ms. Hale wollten das mit dir und Jazz besprechen, vor allem Erstere legte besonderen Wert auf deine Anwesenheit“. Und nun schaute er mich wirklich misstrauisch an.

„Nun, das liegt vermutlich daran, dass sie meine zukünftige Stiefmutter ist“. Was solls. Früher oder später würde er es ohnehin herausfinden, also raus damit. Mit großen Augen und geöffnetem Mund starrte er mich an.

„Sie wird … bitte was?? Diese heiße und gottverdammt junge Schnitte wird deine … du verarschst mich doch, oder?“

„Nein, Jake, das ist mein Ernst. Ms. Isabella Marie Swan ist die 28jährige Verlobte meines Vaters, und die beiden werden am 18. August heiraten“, klärte ich ihn auf, während ich die ganze Zeit mit den Zeigefingern auf die Kante der Tischplatte hämmerte, einen Trommelwirbel inszenierte und beim Hochzeitstermin als Höhepunkt meines Wirbels in die Hände klatschte. Höhepunkt … hm … die Idee, Isabella nicht aus meinem Leben streichen zu müssen, gefiel mir von Minute zu Minute besser.

„Also, dann ist ja alles perfekt“, jubilierte Winnetou, erinnerte mich nochmal daran, dass wir uns mit den Ladies besprechen sollten, was ein Model für die Kampagne betraf, und dann traf es mich wie der Blitz.

„Woah, Jake, ich muss zu Jazz, komm mit“. Ich packte ihn an der Hand und zog ihn wie ein störrisches Kind hinter mir her. Ohne anzuklopfen schoss ich in das Büro meines Bruders, welcher mit in den Haaren vergrabenen Fingern an seinem Schreibtisch saß und fast ängstlich den Anwaltsbrief studierte, den er wohl wieder geglättet hatte.

„Bruder, hör mir jetzt gut zu“, sagte ich zu Jazz, welcher mit gerunzelter Stirn den Kopf hob und mich verwirrt fixierte. „Setz dich“, befahl ich dem Häuptling und stellte mich mitten ins Büro.

„Wir brauchen doch ein Model für die Bella Rose-Kampagne, richtig?“, äffte ich die Worte nach, die Jasper erst kürzlich in meinem Fall verwendet hatte.

„Richtig. Du weißt also davon?“, erwiderte Jazz leicht grinsend. Jacob nickte, doch keiner der beiden konnte auch nur erahnen, was vor sich ging.

„Du steckst mitten in einer beschissenen Scheidung, die dir unter Umständen sogar auf Dauer ziemlich teuer zu stehen kommen kann“.

„Auch richtig“. Die Verwirrung der beiden amüsierte mich königlich, und ich fuhr fort.

„Jessica hat doch einmal gesagt…“

„Spinnst du, Edward?? Jessica??“, unterbrach mich mein Bruder, klopfte mit den flachen Händen auf den Tisch und schoss hoch, doch ich ließ mich nicht davon beirren, hob beschwichtigend meine Hände und schüttelte den Kopf.

„Lass mich ausreden und unterbrich mich nicht. Setz dich“. Mit einem wütenden Schnauben nahm er wieder Platz, lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. „Gut. Also – Jessica hat doch einmal gesagt, dass sie sich für alle Berufe eigentlich zu schade wäre, bis auf den eines Models, oder?“. Jazz nickte. „Nehmen wir einmal an…“, und nun lief ich langsam in seinem Büro hin und her und tippte unentwegt gegen meine Lippen, weil ich mich so einfach besser konzentrieren konnte, „ …wir könnten alle davon überzeugen, Jessica diesen Job zu verpassen.

Vorteil 1: Sie würde selbst genug verdienen, um im Zuge der Scheidung keine hohen Ansprüche stellen zu können.
Vorteil 2: Wir könnten ihr mit diesem Angebot zentimeterdick Honig ums Maul schmieren, um so vielleicht einen üblen Rosenkrieg von Grund auf zu vermeiden.
Vorteil 3: Jessica hätte ihren Traumjob, wäre glücklich und zufrieden und würde ihren Frust nicht ständig an dir auslassen.“Je länger ich sprach und je konkreter meine Pläne wurden, desto breiter wurde Jaspers Grinsen und desto bewundernder Jacobs Blick. Yeah, ich war ein kleines Genie, und das schon lang.

„Wenn deine Alte nicht unbedingt zehn Kilogramm Make-Up im Gesicht mit sich spazieren trägt, ist sie eine sehr schöne Frau. Ihre Haut ist makellos, soweit ich dies unter dem Kleister erkennen kann, also – warum nicht? Sie wird es wohl schaffen, ihre blöde Visage in die Kamera zu halten und ein bezauberndes Lächeln anzulegen, wenn man es von ihr verlangt.“ Jacob kicherte amüsiert, während das Grinsen meines Bruders bereits so breit war, dass ich lachen musste.

Kurz darauf fingen wir alle an, lauthals zu lachen. Jazz erhob sich, kam auf mich zu und fiel mir um den Hals. „Fuck, Edward, das ist genial, du bist wirklich der Beste!“, rief er nach wie vor lachend und klopfte mir unaufhörlich auf den Rücken, doch dann schob ich ihn weg.

„Respekt, Edward. Ganz ehrlich – ein toller Plan“, stimmte mir auch Jacob zu, und plötzlich fühlte ich mich so saumäßig gut, dass ich am liebsten laut schreiend durch das Gebäude gerannt wäre.

Plötzlich keuchte Jasper auf, erstarrte in seiner Bewegung und schüttelte ganz langsam den Kopf.

„Was?!“, kommentierte ich total verwirrt seinen Stimmungswandel und runzelte die Stirn. Auch Jacob fixierte ihn mit einem fragenden Blick, während er die Arme vor der Brust verschränkte und Jasper neugierig in die Augen sah.

„Du hast etwas Wichtiges vergessen, Bro“.

„Und das wäre?“

„Bella kann Jessica nicht leiden. Niemals wird sie diesem Plan zustimmen, geschweige denn, ausgerechnet Jess zu ihrem Model zu machen. Vergiss es, Edward“. Nun – seine Zweifel waren durchaus berechtigt, dennoch gab es da eine ganz bestimmte Waffe, mit der sich Isabella schlagen ließ.

„Das lass mal meine Sorge sein“. Mit einem breiten Grinsen fiel ich ins weiche Leder und zwinkerte ihm zu.

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