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Samstag, 26. November 2011

(6) Rendez-vous mit Ms. Brandon


„Yeah, Baby, gibs mir, zeig, was du kannst. Ich will dich schreien hören“, keuchte ich, während ich mit aller Wucht in sie hämmerte. Ich war grob, fickte sie wie ein Tier, denn dies alles erfüllte außer meiner eigenen Befriedigung nur einen einzigen Zweck. Isabella sollte sie hören...

„Oh mein Gott, EDWARD!!“, schrie Leah unter mir, während ich halb kniend meinen Schwanz unerbittlich in sie rammte. Sie wurde immer lauter, schrie, stöhnte und rief meinen Namen in das Dunkel der Nacht, krallte sich in meine Unterarme und warf ihren Kopf hin und her. Die Anwesenheit meines Dads und die Gewissheit, dass er dies alles hören würde, waren mir scheißegal, er war ohnehin einiges von mir gewöhnt. Aber Isabella, ja, sie sollte es hören – alles. Sie sollte sich darüber im Klaren sein, was ihr entgeht, verdammt nochmal.

„Du kannst noch mehr, ich weiß es. Lass es raus, Baby“, stöhnte ich und griff auf meine letzten Kraftreserven zurück. Durch die heftigen Stöße donnerte mein Bett im selben Rhythmus gegen die Wand, in welchem ich die Frau unter mir traktierte, und ich spürte, dass sie kam. Laut schreiend explodierte sie um mich herum, drückte mir schmerzhaft ihre modellierten Fingernägel in meine Schenkel, und mit einem lauten Stöhnen folgte ich ihr.

„Oh Scheiße, das war fantastisch“, schnurrte Black Beauty neben mir und schmiegte sich seufzend an meinen Hals. Wollte ich das denn? Vorsichtig schob ich sie ein Stück von mir weg, zog das Kondom von meinem befriedigten Schwanz, knotete es zusammen und schmiss es einfach weg. Wieder schmiegte sie sich an mich, doch ich wollte nur noch schlafen und tat es letztendlich auch.


*****



Mittwoch, 18.Juli


„Guten Morgen, schöner Mann“. Hmmm ... irgendwie hatte ich Isabellas Stimme anders in Erinnerung, aber naja, vielleicht hörte sie sich um diese Zeit einfach anders an, das könnte durchaus sein. Blinzelnd öffnete ich meine Augen, schloss sie sofort wieder, weil es eindeutig zu hell in diesem Zimmer war, versuchte es allerdings gleich nochmal.

Lächelnd drehte ich meinen Kopf zur Seite, sah sie an und … „FUCK!!“

Mit einem entsetzten Keuchen schoss ich hoch und starrte mit weit aufgerissenen Augen Löcher in die Luft. Zur Hölle, das war nicht Isabella, wie kam ich denn darauf? Nein, das war  … ja, ich erinnerte mich – Leah. Mit einem tiefen Seufzen fiel ich ins weiche Kissen zurück und schloss erneut meine Augen in der Hoffnung, sie nie wieder öffnen zu müssen.

„Was für eine nette Begrüßung. Ein einfaches 'Guten Morgen' hätte auch gereicht“, murmelte Black Beauty neben mir, setzte sich auf und krabbelte langsam aus dem Bett. Verdammt, sie sollte gar nicht hier sein, hier bei mir. Aber hey, ich könnte doch diese ganze Aktion ausbauen, mit Leah freudestrahlend beim Frühstück erscheinen und Isabella damit weiter provozieren. Was für eine geile Idee. (Beta-A/N: Du Arschloch -->  Boah, wie redest du mit meinem Schatzi? Nimm dich bloß in Acht, sonst hol ich meine Handtasche…*grml*)

„Tut mir leid“, säuselte ich sie an, zog sie an ihrem Oberkörper zurück und schenkte ihr mein unschuldigstes Lächeln, was sie Gott sei Dank grinsen ließ. „Ich hab wohl schlecht geträumt“.

Sofort wurde sie weich, streichelte über meine Wange und drückte mir einen schnellen Kuss auf die Lippen. Leah war wirklich eine Schönheit, der Sex war gut, und irgendwie machte es mir nichts mehr aus, dass sie bei mir war. Abgesehen davon war ich mir sicher, dass ich sie immer wieder haben könnte, wenn mir danach war, also beschloss ich, lieb zu ihr zu sein und küsste sie zurück.

„Bock auf Frühstück?“, fragte ich sie, doch sie schüttelte den Kopf.

„Ich würde lieber vorher duschen, aber dann gerne“. Ich gab ihr zu verstehen, dass ich kein Problem damit hätte, deutete mit dem Kopf in Richtung Bad und sah ihr dabei zu, wie sie nackt durch das Zimmer tapste und neben der Tür stehen blieb. „Kommst du mit?“

Für einen kurzen Augenblick überlegte ich hin und her, doch dann dachte ich 'Warum nicht?'. Grinsend griff ich zu meinem Nachttisch, holte ein Kondom heraus, ging ihr nach und schob sie ins Bad.

Dort drückte ich sie gegen den Waschtisch, drehte sie um nahm sie hart. Wieder schrie sie das ganze Haus zusammen, und ich freute mich über meine Wahl. Eine Frau, die beim Sex keinen Ton von sich gab, wäre hier wohl fehl am Platz gewesen, also trieb ich sie wieder ans Äußerste, ließ sie meinen Namen schreien und schmiss kurz darauf den nächsten verknoteten Gummi weg.

Danach stiegen wir gemeinsam unter die Dusche, hatten großen Spaß dabei und lachten viel. Irgendwie mochte ich sie, wir verstanden uns gut. Nach der Körperpflege trockneten wir uns ab, ich gab ihr eine von unseren Gästezahnbürsten, und nach dem Zähneputzen zogen wir uns an.

„Wenn Sie mir bitte folgen würden“, säuselte ich charmant, öffnete meine Tür und schob sie hinaus. Glucksend hakte sie sich bei mir ein und kichernd gingen wir nach unten, schnurstracks auf die Küche zu. Isabella und Dad waren bereits da – perfekt.

„Guten Morgen, Sohn“, grinste mir mein Vater entgegen, „Hunger?“ Ich nickte und drehte meinen Kopf fragend zu Leah, die schüchtern neben mir stand.

„Dad, Isabella, das ist Leah“, stellte ich Black Beauty vor, „Leah, das ist mein Vater, und das ist … meine zukünftige Stiefmutter“, vollendete ich die Vorstellungsrunde und deutete mit dem Kopf auf die, von denen ich sprach.

„Freut mich sehr“, sagte Dad, erhob sich und nahm zwei Tassen aus dem Schrank. Isabella sagte … nichts. Für einen Augenblick sah sie mich an und ich wusste, ich hatte gesiegt. Schmerz, Wut, Eifersucht, Traurigkeit und unbändiger Zorn sprühten gebündelt aus ihren Augen und schienen mich zu verbrennen. Vollkommen teilnahmslos erwiderte ich ihren Blick, gab ihr aber mit einer leichten Kopfbewegung in Leahs Richtung zu verstehen, dass sie etwas sagen sollte, verdammt nochmal.

„Ich freu mich auch“, würgte Isabella hervor und nahm einen Schluck aus der griftgrünen Tasse, die ich von gestern schon kannte.

„Vielen Dank, schön, Sie kennenzulernen“, hauchte Leah, lächelte mich verlegen an und nahm genau Isabella gegenüber Platz. Ich setzte mich neben sie und grinste frech durch die Runde.

„Ich kann mir ganz gut vorstellen, dass ihr hungrig seid … nach DIESER Nacht“, kicherte Dad, und Leah wurde rot. Grinsend legte ich meinen Arm um sie, drückte ihr einen Kuss auf den Mund und genoss einen großen Schluck meines perfekt temperierten Kaffees. Herrlich. So, nun aber ans Werk. Ich schnappte mir ein Brötchen, schnitt es durch und … hatte eine böse Idee.

„Mom, würdest du mir bitte die Butter reichen?“, sagte ich in Isabellas Richtung und war mir sicher, dass sie mich am liebsten getötet hätte. Hier und jetzt und auf eine schreckliche und gottverdammt schmerzhafte Art.

„Aber natürlich“, erwiderte sie zuckersüß, hob das rechteckige Porzellanschälchen auf, warf einen schnellen Blick zu Carlisle und Leah, die mit etwas anderem beschäftigt waren, und kippte mir mit Genuss die Butter auf den Schoß.

„Oh mein Gott, das tut mir leid“, keuchte sie gespielt schockiert, schoss hoch, nahm das cremig-weiße Lebensmittel von meinem Schenkel und klatschte es auf das Schälchen zurück. Ich war so perplex, dass ich mich nicht einmal bewegen konnte und starrte sie lediglich an.

„Liebling, was machst du denn da?“, schnaubte mein Dad und begann sofort, mit einem Wischtuch auf meiner Jeans herum zu tupfen, doch der fettige Fleck blieb.

„Was bin ich auch so ungeschickt“, tadelte sich Isabella selbst, schüttelte seufzend den Kopf und nahm mich an der Hand. „Komm mit, ich hab es verbockt, also werde ich dir auch helfen“. Sie schenkte Leah ein unechtes Lächeln, zog mich hoch und hinter sich her.

Wenige Sekunden später fiel meine Zimmertür ins Schloss und meine zukünftige Mom funkelte mich an. Sie sah aus, als würde sie jeden Moment explodieren oder mindestens in Flammen aufgehen, doch mir machte das Spaß. Ich fühlte mich stark und genoss die kleinen Siege, die ich seit gestern Abend über sie erringen konnte.

„Und du meinst tatsächlich, dass ich dabei Hilfe brauche, wenn ich mir eine frische Jeans anziehen muss?“, fragte ich sie glucksend, als ich mich auf den Weg zum Kleiderschrank machte und erstarrte, weil ich soeben einen schrillen Schrei vernahm.

Sofort schoss mein Kopf in ihre Richtung, doch als ich sah, warum sie schrie, konnte ich mir das Lachen nicht mehr verkneifen. Sie hopste auf einem Bein quer durch das Zimmer, schmiss sich aufs Bett und rubbelte angewidert über den nackten rechten Fuß. Fuck, dieser Raum war wirklich groß, dennoch hatte sie es geschafft, ausgerechnet diese kleine Stelle zu betreten, auf welcher das Kondom lag. Oh Man, ich kriegte mich überhaupt nicht mehr ein.

Ein rascher, durch Lachtränen ein wenig getrübter Blick auf meine Uhr sagte mir, dass ich noch eine halbe Stunde Zeit hatte, bis ich Jazz abholen müsste, also zog ich mir ganz gemütlich meine versauten Jeans von den Beinen und warf einen heimlichen Blick zu Isabella, die mich gerade blickfickte und ihre Augen langsam an meinem Körper auf und ab gleiten ließ. Perfekt.

„Schau weg“, murmelte ich und lachte auf, weil sie furchtbar erschrak und verschämt ihren Kopf auf die Seite riss, doch nun ging es los.

Gerade, als ich den Knopf meiner Jeans geschlossen hatte, kam sie langsam auf mich zu.  Mit hochgezogener Augenbraue nahm ich zur Kenntnis, dass sie ihre Hände zu Fäusten geballt hatte und mit einem tödlichen Ausdruck im Gesicht vor mir stehen blieb.

„Was soll dieser ganze Scheiß?“, fauchte sie mich an. Leise, zischend und irgendwie unheimlich starrte sie mich an, während ich meine Arme vor der Brust verschränkte und mich unglaublich überlegen fühlte.

„Isabella“, begann ich ganz ruhig und schaute in ihre glühenden Augen, „was erwartest du von mir? Wie oft soll ich dich eigentlich noch daran erinnern, dass du meinen Vater heiraten wirst? Du gehst mich nichts an und ich gehe dich nichts an, also sag es mir – was erwartest du? Denkst du wirklich, ich wäre dir so verfallen, dass ich nie wieder eine andere Frau anfassen würde? Sollte ich jegliche sexuelle Betätigung einstellen, nur weil es dir so gefällt? Oh nein, Isabella...“, ich lachte sarkastisch auf und schüttelte den Kopf, „...ich bin ein Mann und habe auch meine Bedürfnisse, brauche meine Befriedigung. Ich habe dir bereits gesagt, dass der Sex mit dir fantastisch war und ich ihn nur zu gerne wiederholen würde, aber ...“

„Halt die Klappe!!“, unterbrach sie mich, und augenblicklich schlug die Stimmung um.

Ich fühlte einmal mehr dieses Brodeln in meinem Inneren, welches niemals da sein dürfte. Es quälte mich, legte sich mit der Liebe zu meinem Vater an, kroch durch jede einzelne Pore meines gottverdammten Körpers und trieb mich magisch auf Isabella zu. Wieder kämpfte mein Körper gegen meinen Verstand, und ersterer gewann.

Unmittelbar vor ihr blieb ich stehen. Wie ferngesteuert hob ich meine rechte Hand, legte sie auf ihre Taille und zog sie zu mir. Zur Hölle, ich kam nicht dagegen an, es war wie eine Sucht, der ich hilflos ausgeliefert war.

„Isabella...“, seufzte ich, kurz bevor unsere Lippen aufeinander trafen und einen Kuss begannen, deren Folgen schwerwiegend waren. Ohne Rücksicht auf Verluste fielen wir über einander her, drangen mit unseren Zungen tief in den Mund des anderen ein, verschmolzen zu einer Einheit und vergaßen die Zeit. Diese Frau schmeckte so gottverdammt gut, ich konnte einfach nicht genug von ihr kriegen, und als sie begann, ihr Becken rhythmisch gegen meines zu drücken, war ich hart wie Stein.

Verflucht, was taten wir da? Jeden Moment könnten Leah oder Dad nach uns sehen, war ich denn komplett verrückt geworden? Keuchend beendete ich den Kuss, trat ein paar Schritte zurück und fixierte ihre traurigen Augen. „Ich … es tut mir leid, sowas sollte mir nicht mehr passieren. Vergiss es einfach, ja?“, flüsterte ich, fuhr mir angepisst durchs Haar und schob an meiner Erektion herum. Verdammt, ich konnte diesen Scheiß nun wirklich nicht gebrauchen, also musste ich mir rasch etwas einfallen lassen, um das wieder in den Griff zu bekommen. Dabei hatte ich sofort das Bild meiner Mom im Kopf, die vor meiner Nase mit einer Banane herum fuchtelte und mir erklärte, wie wichtig das Kalzium sei. Yeah, Bananen-Mom, und der Ständer war weg.

„Ich will es aber nicht vergessen“, flüsterte Isabella, als ich mich bereits auf den Weg zur Tür machte, und ich erstarrte. Langsam drehte ich mich um und schaute sie einfach nur an.

„Du musst...“, seufzte ich leise, kehrte ihr den Rücken zu und verließ den Raum. Seufzend lehnte ich mich im Flur an die Wand, holte tief Luft und stieß sie wieder aus. Für einen kurzen Moment schloss ich meine Augen und kämpfte gegen diesen Teufel, der mir immer wieder flüsterte, dass ich mir nehmen sollte, wonach es mir verlangte, doch er verlor. Meine innere Kraft überraschte mich selbst. Stolz stieß ich mich von der Wand ab und wollte soeben wieder nach unten gehen, als Isabella aus meinem Zimmer kam und mir in die Augen sah. Sie sagte kein Wort, doch ihr Blick war leer.

„Warum, Isabella?“

„Was meinst du?“. Ihre Stimme war eiskalt und schickte mir förmlich einen Schauer über den Rücken.

„Warum willst du meinen Vater heiraten? Sag mir bitte – WARUM??“

„Weil ich ihn liebe“.

„Das glaub ich dir nicht. Wie kannst du einen Mann lieben und gleichzeitig seinen Sohn begehren? Wahre Liebe verbietet das, Isabella, also hör auf mit diesem Scheiß“.

„Es ist aber so, ich kann es nicht ändern. Weder das eine, noch das. Tut mir leid“. Sie sah mich ein letztes Mal unendlich traurig an, kehrte mir den Rücken zu und ließ mich allein. Ich schüttelte den Kopf, seufzte tief und ging nach unten. Dort zog ich mich rasch an und ging in die Küche, um Leah zu holen, die sich prächtig mit meinem Dad unterhielt und ihr Frühstück genoss.

„Baby, ich muss los, kommst du mit?“, sagte ich zu ihr und wunderte mich gerade, wo Isabella abgeblieben war, doch letztendlich war es mir egal. Ich klatschte mir rasch ein paar Blätter Schinken auf das Brötchen, welches noch immer durchgeschnitten auf meinem Teller lag, biss herzhaft hinein, trank meinen mittlerweile nur noch lauwarmen Kaffee und ging in den Flur. An der Garderobe schlüpfte ich in meine schwarze Lederjacke und meine Boots, zupfte eine Weile an meinem weißen Hemd herum und begutachtete mich im übergroßen Spiegel, was mich zufrieden grinsen ließ.

„Sie können gerne noch bleiben und ihr Frühstück beenden“, meinte Dad zu Leah, als ich aufbruchsbereit neben ihr stand, und nickend stimmte sie zu. Auch gut, die Zeit war ohnehin schon ziemlich knapp, also hauchte ich  ihr einen Kuss auf den Mund und eilte zur Tür.

Black Beauty rief mir noch irgendwas hinterher, doch es interessierte mich nicht. Vermutlich wollte sie meine Handy-Nummer, mich wiedersehen, oder sowas in der Art, aber ich wollte das nicht. Sie war wirklich ein guter Fick, was aber noch lange nicht hieß, dass die große Liebe ausgebrochen war.

„Liebe … was ist Liebe?“, fragte ich mich selbst, während ich mich elegant in meinen Vanquish sinken ließ, die Autotür schloss und den Wagen startete. „Scheiße“, beantwortete ich sogleich meine Frage und schüttelte angepisst den Kopf. Gott, warum musste ausgerechnet Isabella diejenige sein, die zu mir in den Fahrstuhl schlüpfte? Warum musste ausgerechnet sie es sein, mit der ich diese wahnsinnigen Stunden verbracht und mich fast um den Verstand gevögelt hatte?

Und Tanja? Kein Anruf, keine wie auch immer geartete Kontaktaufnahme... seltsam. Sollte ich vielleicht nach ihr sehen? Sie fragen, wie es ihr geht? Nein, niemals.

Des Weiteren stellte ich mir die nächste Frage: Wie sollte das mit Leah weiter gehen? Sie würde doch nicht auf eine Beziehung hoffen, oder? Verdammt, ich war schon immer ein kopfloser Idiot, doch die heutige Nacht war taktisch mehr als unklug.

„Blöder Arsch“, beschimpfte ich mich selbst und schlug mit der Faust fest gegen den Beifahrersitz. Zur Hölle, ja, ich wollte Isabella. Keine Tanja, keine Leah, ich wollte SIE, und nur sie, aber warum? Mein Schwanz sehnte sich nach ihr, das stand fest, aber tat das auch mein … Herz? Nein, ganz sicher nicht. Ich fühlte mich wahnsinnig zu ihr hingezogen, verzehrte mich nach ihrem Körper, nach diesem unglaublichen Sex, doch das wars.

Punkt halb zehn stand ich vor dem Appartement meines Bruders, klopfte an und schickte ein Stoßgebet zum Himmel, dass ich Jessica nicht über den Weg laufen musste.

„Guten Morgen“, lächelte mir Jazz entgegen, bat mich herein und ersuchte mich, noch einen Augenblick zu warten, er wäre gleich soweit.

„Wo ist Jess?“, fragte ich, während ich die Ohren spitzte und meine Augen die Wohnung scannen ließ.

„Drei Mal darfst du raten“, antwortete er, bevor er in schwarze Anzugschuhe schlüpfte und nach seiner dunkelgrauen Jacke griff. Dann grinste er mich an, verdrehte die Augen und wartete tatsächlich auf eine Antwort, die auch gleich kam.

„Shoppeeeeeeeeeen“, witzelte ich, und Jasper lachte los.

„Himmel, Jazz, warum lässt du es zu, dass dieses Miststück nicht arbeiten geht? Die soll doch ihre eigene Kohle verprassen, verdammt nochmal“. Mindestens hundert Mal hatte ich ihm diese Frage bereits gestellt, doch die Antwort darauf war immer gleich.

„Das wird sie bald müssen, wenn wir geschieden sind“, gluckste er und grinste mich an. Yeah, DAS war neu. Eigentlich hätte ich jetzt mit einem 'Weil ich ein Volltrottel bin' gerechnet, doch die neue Antwort gefiel mir gut.

Kichernd verließen wir das Haus, gingen zu meinem Auto und fuhren los.

„Edward, halt an!!“, brüllte Jazz nach nicht einmal hundert Metern Fahrt, und ich riss sofort meinen Vanquish nach rechts. Gott sei Dank war niemand hinter mir, denn das hätte durchaus böse enden können.

„Spinnst du? Was ist denn los? Musst du schon wieder kotzen?“ scherzte ich, grinste ihn an und folgte verwirrt seinem starren Blick, der etwas auf dem Bürgersteig fixierte. Ohne ein Wort zu sagen, griff er nach seinem Handy, aktivierte die Kamera und schoss ein Bild. Und noch eines, und noch eines. Neugierig beugte ich mich ein wenig nach unten, sah an Jazz vorbei und … wow. Hier stand SIE, in einer schmalen Hauseinfahrt, von einem Typen an die Wand gedrückt. Tanja.

„Einfach perfekt“, flüsterte ich, als könnte sie mich hören. Die beiden küssten sich intensiv, während er an ihrem Oberschenkel auf und ab streichelte und seinen Unterleib fest gegen ihren presste.

Begeistert zog ich nun auch mein Handy aus der Jackentasche, knipste, was das Zeug hielt und grinste vor mich hin, als ich sogar ein kleines, aber gottverdammt feines Video drehte. Yeah, einfach peeerfekt.

Aber Moment mal, das war doch – noch – meine Frau. Sollte ich nicht wenigstens ein kleines Bisschen Eifersucht empfinden? Enttäuschung, Wut, gekränkte Eitelkeit? Nein, seltsamerweise empfand ich nichts, absolut nichts. Dieser Anblick war mir scheißegal, und spätestens jetzt wusste ich, wo ich hingehörte. Nämlich zu dieser Anwältin, also los.

„Fuck, du und deine Augen – ich liebe euch“, schnurrte ich zu meinem grinsenden Bruder, startete den Wagen erneut und näherte mich unserem Ziel.



„Da ist wohl jemand überpünktlich, oder?“, fauchte Ms. Brandon, als wir fünf Minuten nach zehn natürlich angemeldet in ihr Büro stürmten und keuchend vor ihr inne hielten. Jazz sah mich an, schmunzelte und näherte sich meinem linken Ohr.

„Zicke“, flüsterte er, während sie angepisst ihre Uhr fixierte, und ihr Kopf schoss hoch.

„Ich hab das gehört“, zischte sie, zog eine Augenbraue hoch und bedachte meinen Bruder mit einem tödlichen Blick. Autsch!!

„Nun, meine Herren …“, sagte sie in einem äußerst sachlichen Ton, ignorierte geflissentlich diese kleine Panne und nahm hinter ihrem Schreibtisch Platz, „.... Zeit ist Geld, also, wie kann ich Ihnen helfen?“

Wir setzten uns auf zwei Stühle, die unmittelbar vor diesem riesigen, hellbraunen und mit diversen Unterlagen überfüllten Holzding standen, stellten uns erst mal höflich vor, erklärten in kurzen Worten beide, was Sache war und dass wir gerne unsere Frauen loswerden würden. Schon klar, sonst wären wir wohl kaum hier.

„Also, Mr. Cullen…“

„Ja?“, sagte Jazz und sah sie aufmerksam an.

„Ich habe nicht SIE gemeint“, fauchte sie in seine Richtung, schenkte ihm einen bösen Blick und lächelte zu MIR. Fuck, Bruderherz hatte es wohl mächtig mit seiner Anwältin verschissen. Nun, egal, dann sah ich sie eben an.

„Wie sieht es aus mit außerehelichem Sex?“  Scheiße.

„Nun…“, begann ich zögernd, „…also…“, ich räusperte mich und spielte verlegen mit meinen Fingern, „…ja, da war was“. Natürlich war da was. Ich hab stundenlang meine zukünftige Stiefmutter im Fahrstuhl gefickt. Toll, oder? Yeah, ich bin der Beste.

„Ihr Männer seid doch alle gleich“, grinste Ms. Brandon und schüttelte den Kopf. Gerade, als sie den Mund erneut öffnen wollte, fiel mir allerdings ein, was wir gerade eben gesehen hatten, griff nach meinem Handy und legte es mit einem stolzen Grinsen auf den Tisch.

„Und?“, fragte sie mich, zog eine perfekt gezupfte Augenbraue hoch und  starrte auf das flache, silbrige Ding.

„Auf diesem kleinen Scheißerchen befinden sich Bilder, die Sie vielleicht interessieren könnten“, sagte ich lässig, stupste mit der Schulter gegen die von Jazz und lächelte ihn dankbar an. „Mein Bruder hat da heute etwas Tolles entdeckt, und das würde ich Ihnen gerne zeigen“. Ein stolzes Lächeln umspielte Jaspers Lippen, als ich kurz darauf Ms. Brandon das wertvolle Fotomaterial präsentierte. Schmunzelnd begutachtete sie eines nach dem anderen und begann zu kichern, als ich ihr zum krönenden Abschluss auch noch das Video zeigte.

„Das ist doch perfekt, Mr. Cullen, einfach wunderbar“, sie legte mein Handy zur Seite, strahlte mich an und klatschte ein paar Mal begeistert in die Hände. Süß. Also, ICH mochte sie.

„Aber…“. Von einer Sekunde auf die andere war sie todernst, verfiel vollkommen in den Anwalts-Modus, stützte ihre Unterarme auf den Tisch und beugte sich ein wenig vor. „Sie haben doch eindeutig etwas in der Hand, um sich eine schwierige Scheidung zu ersparen, wenn Sie verstehen, was ich damit andeuten will“.

Konnte sie denn nicht gleich sagen, wovon sie sprach? Leicht verwirrt schüttelte ich den Kopf. Sie grinste mich bösartig an, erhob sich und begann, in ihrem Büro auf und ab zu laufen.

„Weiß ihre Noch-Frau, dass Sie fremdgevögelt ha…oh, tut mir leid“. Sie errötete leicht, kicherte verlegen und war schon wieder ernst. „Also – weiß Ihre Frau Bescheid?“  Ich nickte.

„Ja, das tut sie. Auch, wenn wir nicht wirklich darüber gesprochen haben, so hatte ich in dieser bewussten Nacht einen zerkratzten Nacken, wenn Sie wissen…“

„Ich verstehe“, kicherte sie erneut. Gott, diese Frau war entzückend. Sie hatte das Herz auf alle Fälle am rechten Fleck, eine erfrischende, offene Art und strahlte etwas ganz Besonderes aus. Ich konnte mir durchaus vorstellen, dass sie es schaffte, sämtliche Parteien im Gericht auf ihre Seite zu ziehen, oder sie nach der Reihe um den Finger zu wickeln. Vor allem die männliche Fraktion.
Allerdings war ich mir auch ziemlich sicher, dass sie zur Furie werden konnte. Oh ja – ganz bestimmt. Allein das Gefauche wegen der fünf Minuten Verspätung…
Wie auch immer, ich mochte sie. Ein kurzer Blick zu Jazz ließ mich innerlich lachen. Er hatte die Arme vor der Brust verschränkt, starrte finster zum Fenster raus und runzelte die Stirn. Du meine Güte – er schmollte.

„Also, Mr. Cullen“, riss sie mich aus meinen belustigten Gedanken und mein Kopf schoss hoch, aber ebenso der meines Bruders. „Mist“, schnaubte sie, als sie uns beide beobachtete, „dürfte ich Sie bei ihren Vornamen nennen? Mit diesem ‚Mr. Cullen‘ kommen wir wohl nicht weit“. Grinsend fixierte sie uns, und wir nickten.

„In Ordnung, kein Problem. Edward“, stellte ich mich vor.

„Jasper“ murmelte der Schmollende neben mir, fixierte sie für einen kurzen Moment und schaute wieder weg.

„Danke, meine Herren. Ich bin Alice“. Nun lächelte sie uns beide an, und ich bemerkte, dass Jazz sich leicht entspannte. „Edward, was ich vorhin meinte“, fuhr sie fort, „Sie sollten sich noch einmal mit ihrer Frau zusammen setzen und ihr sagen, was Sache ist. Vielleicht ersparen Sie sich eine aufwendige und sündhaft teure Scheidung, wenn sie weiß, was Sie gegen sie in der Hand haben. Zeigen Sie ihr die Fotos und vor allem das Video. Ihre Frau hat doch keine Chance, Sie wegen Untreue bluten zu lassen, wenn sie selber Dreck am Stecken hat. Wissen Sie nun, was ich damit sagen will?“ Mit einem ziemlich bösen Grinsen sah sie mich an und wartete auf eine Reaktion.

Yeah, sie hatte recht. Mit diesem genialen Foto- und Filmmaterial hätte Tanja keine Chance. Ich müsste unbedingt noch einmal mit ihr darüber sprechen, vielleicht könnten wir uns auch ohne großen Aufwand trennen. Abgesehen davon schien sie bereits in einer neuen Beziehung zu stecken, also wäre es doch durchaus möglich, dass auch sie an einer schnellen und unkomplizierten Lösung interessiert wäre.

„Was für eine gute Idee“, stimmte ich der Anwältin also zu und lehnte mich entspannt in den Stuhl.

„Gut, dann belassen wir es erst mal dabei. Checken Sie einmal die Lage, Edward, und melden Sie sich nötigenfalls wieder bei mir. Sollten Sie dennoch rechtliche Unterstützung brauchen, rufen Sie mich einfach an, ja? Nun zu Ihnen, Jasper“. Sie umrundete ihren Tisch und nahm wieder Platz.

Irgendwie hatte ich zwar nach wie vor den Eindruck, dass die Chemie zwischen den beiden überhaupt nicht stimmte, aber das Gespräch verlief dennoch gut. Jazz schilderte ihr Jessicas Charakter, und das Ganze endete mit einem mitleidigen Blick von Alice, der ihn leise seufzen ließ.

„Sie tun mir wirklich leid“, murmelte sie, als mein Bruder seine Story beendet hatte. „Ihre Frau wird Ihnen sicher den letzten Cent aus der Nase ziehen, das könnte gefährlich werden“. Wieder erhob sie sich und cruiste durch ihr Büro. Langsam gewann ich den Eindruck, dass sie sich auf diese Art besser konzentrieren konnte.

„Ihre Firma – ist sie erfolgreich?“

„Ja“, seufzten wir beide. Natürlich war es toll, dass sie erfolgreich war, doch in diesem Falle wohl eher nicht. Jessica würde einen horrenden monatlichen Unterhalt fordern, das war uns bald klar.

„Aber sie arbeitet nicht?“

„Nein“, antwortete Jazz, „sie ist zu fein für sowas. Abgesehen davon würde ihr durch einen Job zu viel Zeit fürs Shoppen entgehen“. Er verdrehte angepisst die Augen und schüttelte den Kopf.

„Wem gehört das Appartement?“

„Mir. Ich hatte es schon, bevor ich Jessica geheiratet habe“.

„Würden Sie die Wohnung gerne behalten?“

Woah, das war ja wie in einem Kreuzverhör, und ich fühlte mich bereits jetzt, als wäre ich im Gericht. Dennoch bekam ich immer mehr den Eindruck, dass Alice genau wusste, was sie tat. Sie hatte einen Plan.

„Nicht unbedingt. Ich will einfach weg von meiner Frau, und es wäre mir auch egal, wenn ich mir etwas Neues suchen müsste. Wenn alle Stricke reißen würden, könnte ich auch zu Mom oder Dad. Daran sollte es also nicht scheitern“.

„Perfekt“, frohlockte Alice und nahm wieder Platz. „Jasper….“

„Jazz, bitte nennen Sie mich Jazz.“

„Okay, Jazz…“, sie grinste, „…ich denke, wir haben sie. Nachdem sie kein eigenes Geld verdient, kann sich ihre Frau auch keine eigene Wohnung leisten. Wir werden ihr anbieten, dass sie das Appartement behalten kann, dafür aber weniger Unterhalt kassieren wird. Verstehen Sie, Jazz – sie hat keine Wahl. Sie muss einfach auf dieses Angebot einsteigen, ob sie will oder nicht“.

Bruderherz war schlichtweg begeistert, unsere Anwältin hatte recht. Jessica musste einfach in diesen Plan einwilligen, anders ging es nicht. Wie sollte sie sich jemals so ein tolles Appartement leisten, ohne arbeiten zu gehen?

Wir bedankten uns herzlich für die tolle Unterstützung und die genialen Tipps, verabschiedeten uns kurz darauf und fuhren los. Ich brachte Jazz in die Firma und machte mich auf den Weg zu Tanja, um gleich mit ihr zu sprechen, doch sie war nicht da. Schon klar, sie war ja mit ihrem neuen Lover unterwegs.

Grinsend und gottverdammt siegessicher ließ ich Seattle hinter mir und fuhr nach Forks. Für einen kurzen Moment befürchtete ich, Leah über den Weg zu laufen, doch sie war Gott sei Dank weg. Auch Dad war nicht daheim, und von Isabella fehlte jede Spur, also ging ich in die Küche, holte mir ein Bier, schlenderte ins Wohnzimmer und schmiss mich auf die Couch. Dort griff ich nach der Fernbedienung, warf die Glotze an und zappte durch die Kanäle, doch es gab nur Müll. Leise fluchend schaltete ich den Fernseher aus, erhob mich wieder, schnappte mein Bier und wollte eben nach oben gehen, als ich leises Singen vernahm.

Den lieblichen Geräuschen folgend endeten meine Schritte in der Waschküche und ich beobachtete Isabella beim Befüllen der Waschmaschine. Immer wieder bückte sie sich, um die bunte von der weißen Kleidung zu trennen und reckte mir auf eine betörende Art und Weise ihren Arsch entgegen. Sie war barfuß, trug eine knallrote, wadenlange Leggings und ein schlichtes, schwarzes, ärmelloses Shirt. Aber zur Hölle, wie sah so sexy darin aus, dass ich es kaum ertragen konnte. Diese rot/schwarz-Kombination in Verbindung mit ihren brünetten, wundervollen Locken hatte irgendwas Teuflisches an sich, und ich spürte einmal mehr dieses Kribbeln in meinem Unterleib, welches doch verboten war. Fuck.

Ich musste dieses Blickficken unterlassen und wollte gerade gehen, als ich ziemlich erschrak.

„Hallo, Edward“, sagte sie leise, doch ihre Stimme ging mir durch Mark und Bein.

„Hi“, erwiderte ich kurz und war wie gelähmt. Alles zog mich zu ihr, jede einzelne gottverdammte Faser meines Körpers wehrte sich dagegen, diesen Raum zu verlassen, doch mein Verstand war stark. Noch…
„Wo ist Dad?“, fragte ich absolut sinnlos und schüttelte sofort den Kopf. Wo sollte er denn schon großartig sein, Herrgott nochmal?

„Im Krankenhaus“. Kichernd wegen meiner saudummen Frage drehte sie sich weg, stopfte leise summend noch ein paar Shirts in die Trommel, verschloss sie und wählte das Programm. Gekonnt versorgte sie die Wäsche mit Waschmittel und Weichspüler und warf die Maschine an.

Sie lehnte sich gegen das gerade Wasser ansaugende Teil, sah mich an und stützte die Hände hinter sich ab. Ihre Augen glühten, schienen Funken zu versprühen und fraßen mich auf. Mein Verstand wurde schwächer und schwächer und verlor seinen Kampf, als mein Körper wieder einmal siegte und sich langsam auf Isabella zu bewegte. Ich konnte nicht anders. Verflucht, ich war dieser Frau hilflos ausgeliefert, doch ich wollte das nicht.

„Scheiße“, fluchte ich laut, als ich sie um die Hüften packte und mit Schwung auf die Waschmaschine hob. Sofort spreizte ich ihre Beine, stellte mich dazwischen und krallte meine rechte Hand in ihr Haar.

Grob riss ich ihren Kopf daran ein Stück zurück, starrte sie keuchend an und leckte ein Mal über ihren Hals.
„Was machst du mit mir, du Hexe?“, fragte ich mehr mich selbst und fiel augenblicklich über sie her. Unsere Lippen prallten auf einander, zwei gierige Zungen kämpften um die Vorherrschaft in unseren Mündern, doch keine gewann. Dieser Kuss war unheimlich heftig, nass und grob, aber so gottverdammt heiß, dass ich hart wurde und sie ein Stück an meinen Körper zog.

Ihre Beine hatten sich längst um meine Hüften gewickelt und machten es mir leicht, den Kontakt zu finden, den ich nun brauchte. Immer wieder presste sich ihre Mitte gegen meinen harten Schwanz, immer wieder stöhnten wir uns gegenseitig laut in den Mund.

Verdammt, ich wusste genau, wohin das führen würde, wenn ich nicht sofort die Kraft hätte, dies zu beenden. Gott, ich konnte es aber nicht, denn ich wollte sie. So sehr. Nichts wünschte ich mir mehr, als endlich wieder in diese heiße, enge und gottverdammt nasse Pussy zu stoßen. Dieses Zucken und Pulsieren zu spüren, wenn sie kam. Meine Ohren wollten sie noch einmal hören – die Geräusche, die sie machte, auf dem Gipfel der Ekstase und der endlosen Lust. Meine Augen durften sie noch nicht sehen, wenn sie kam. Sie war sicher wunderschön, Himmel, ich musste sie sehen, ich MUSSTE. Doch Dad…

„Verdammt, Isabella, …“, beendete ich keuchend den Kuss und wollte ein paar Schritte zurückweichen, doch sie ließ mich nicht.

„Bitte, Edward … hör nicht auf, ich brauche dich“, sagte sie so leise, dass ich sie neben der laufenden Waschmaschine gerade noch hören konnte, doch dann war es aus. Von einer Sekunde auf die andere war ich sowas von wütend, dass ich grob ihre Beine packte, von meinen Hüften zerrte und sie einfach fallen ließ.

„WEISST DU ÜBERHAUPT, WAS DU DA SAGST??“, schrie ich sie an. Isabella riss die Augen auf, zuckte zusammen und schüttelte erschrocken den Kopf.

„Herrgott nochmal, Isabella, du solltest meinen Vater brauchen und nicht mich! Was redest du denn da?“

„Es ist … ich … ich brauche euch beide. Keine Ahnung … ich kann es nicht erklären, es ist einfach so“, stotterte sie leise, während Tränen aus ihren Augen quollen, kleine Rinnsale über ihre Wangen zogen und dunkelrote Flecken auf ihrer Leggings hinterließen. Fuck.

Ich konnte es noch nie leiden, wenn Menschen, die mir etwas bedeuteten, weinten. Hm … die mir etwas bedeuteten. Was genau war das mit ihr? Zur Hölle, ich wusste es nicht. War es mittlerweile mehr als der Sex, der mich mit ihr verband? War es mehr als ihr Körper, den ich wollte? Mehr als diese gottverdammt heißen Geräusche, nach denen ich mich sehnte? Scheiße, was war hier los?

„Hey…“. Langsam ging ich auf sie zu, konnte ihren Anblick einfach nicht länger ertragen. Mit gesenktem Kopf saß sie wie ein Häufchen Elend auf der Waschmaschine, während ihr Haar wild nach unten hing und sie nervös mit ihren Fingern spielte. „Sieh mich bitte an“. Vorsichtig legte ich zwei Finger unter ihr Kinn, hob es hoch und erstarrte kurz darauf, als ich in ihre Augen sah. Eine tiefe Traurigkeit trübte ihren Blick, immer wieder quollen Tränen hervor und sie seufzte tief.

„Isabella, es ist … bitte, du musst mich verstehen. Ich liebe und verehre meinen Dad. Er ist nicht nur mein Vater, sondern auch mein Freund, mein Vertrauter, manchmal sogar sowas wie mein zweites Ich. Niemals könnte ich es ertragen, wenn er dich meinetwegen nicht haben könnte. Er liebt dich, und zwar sehr. Das muss aufhören, Baby, wir dürfen das nicht“. Fuck, hatte ich gerade eben ‚Baby‘ zu ihr gesagt??

„Warum … sagst du dann ‚Baby‘ zu mir, wenn das alles aufhören muss?“, schluchzte sie. Autsch!!

„Das … ach, vergiss es einfach. Isabella…“, begann ich erneut und sah sie eindringlich an, „… ich würde nichts lieber tun, als dich hier und jetzt zu ficken, dich zu spüren, und vor allem - dich zu SEHEN, wenn du kommst, bitte glaube mir. Ich würde dich so gerne dabei sehen…“, meine Stimme wurde immer leiser, und ich atmete tief durch. „Aber es geht nicht. Niemals. Es tut mir leid“.

Sie schluchzte leise auf und sah mich ein letztes Mal vollkommen verzweifelt an, als ich mich wegdrehte und ohne ein weiteres Wort zu verlieren den Waschraum verließ. Gerade, als ich die Treppe nach oben gehen wollte, hielt ich inne und kehrte um, da es noch etwas gab, was ich wissen musste. Jetzt.

„Wann genau werdet ihr eigentlich heiraten?“, rief ich durch die Tür und sie erschrak. Mit weit aufgerissenen und vom Weinen geröteten Augen sah sie mich nach wie vor auf der Waschmaschine sitzend an und zuckte mit den Schultern.

„18. August“.

„Was?? Verflucht, Isabella, bis dahin ist es genau noch ein Monat! Was ist mit den Vorbereitungen? Wo ist dein Kleid? Warum seid ihr bloß so ruhig? Versteh ich da irgendwas falsch? Sollte nicht eine gewisse Hektik in diesem Hause herrschen? Gästelisten geplant und ein Catering-Service organisiert werden? Verflucht, was ist hier los?“. Fuck, nun verstand ich wirklich gar nichts mehr.

„Es wird eine ganz kleine Hochzeit werden, Edward. Rosalie – meine Geschäftspartnerin – wird meine Trauzeugin sein, und dein Onkel James der deines Dads. Carlisle wollte keine große Hochzeit, da es bereits seine zweite ist, und ich will das ebenso nicht, also wird es auch nichts Großes“. Dies alles erzählte sie mir mit gesenktem Kopf und einem schrecklich toten Klang in ihrer Stimme. Gott, Onkel James … den hatte ich schon ewig nicht mehr gesehen. Dads Trauzeuge also, okay. Was für eine seltsame Hochzeit. Aber …

„Was ist mit deinen Eltern, kommen die nicht?“ Sarkastisch lachte sie auf.

„Wenn du Lust auf zwei Tote hast – bitte, lade sie ein. Allerdings kann ich dir nicht versichern, dass sie auch kommen werden“. Fuck.

„Oh Man, das … es tut mir leid. Bitte verzeih, ich bin so ein…“

„Hör auf, Edward“, unterbrach sie mich, „du konntest das doch nicht wissen“. Sie sah mich verzweifelt an, während sie wieder zu weinen begann. „Es war vor nicht ganz sieben Jahren. Ein besoffenes Arschloch hat auf dem Highway die Kontrolle über seinen Wagen verloren, touchierte mehrere andere Fahrzeuge und krachte frontal gegen das meines Vaters. Dad und dieses Schwein verstarben noch an der Unfallstelle, und meine Mum kurz darauf im Krankenhaus“.

Sie weinte bittere Tränen, und mir war irgendwie gar nicht aufgefallen, dass ich mich ihr genähert hatte. Auf alle Fälle stand ich wieder zwischen ihren gespreizten Beinen und hielt sie einfach fest. Ihre Arme waren um meinen Bauch gewickelt und sie schluchzte an meiner Brust.

„Charlie … mein Dad … weißt du, er war alles für mich. Ich liebte ihn so sehr und kann seinen Tod einfach nicht verkraften. Trotz der Tatsache, dass es nun bald sieben Jahre her ist, vermisse ich ihn jeden Tag mehr, weiß manchmal nicht, wie ich mit diesem Verlust umgehen soll…“, und plötzlich hatte ich einen Verdacht, der mir die Luft zum Atmen nahm.

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