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Samstag, 26. November 2011

(5) Hot Pizza and Black Beauty

Dann riss sie ihre Augen auf, starrte mich lustverschleiert an, drückte ihr Becken fest gegen meines und holte tief Luft.

„Fick mich. JETZT!“




Oh mein Gott, ich war am Arsch, aber sowas von. Jede einzelne Faser meines Körpers verzehrte sich nach dieser Frau. Mein bester Freund sehnte sich danach, endlich wieder in sie dringen zu dürfen, ich wollte sie küssen, sie spüren, fühlen, in ihr sein, aber Dad…

„Nein, Isabella, wir dürfen das nicht. Hör auf, bitte hör auf damit“, hauchte ich und quälte mich selbst. Ich kniff meine Augen zusammen, gab ihre Arme frei, ließ meine kraftlos nach unten sinken und drehte mich weg.

„Aber…“

„Nichts aber. Verdammt, es ist an der Zeit für dich, Prioritäten zu setzen. Du musst dich entscheiden, denn du kannst uns nicht beide haben. Niemals werde ich meinen Vater unglücklich machen, indem ich es hinter seinem Rücken mit seiner Verlobten treibe, Isabella, das … ich kann das einfach nicht“. Fast ein wenig verzweifelt fuhr ich mir durchs Haar, ging ein paar Schritte, hob mein Handtuch auf, schmiss es achtlos aufs Bett und schlüpfte einfach wieder in meinen Bademantel, denn der war genug.

Ich kann mich nicht entscheiden“, hörte ich leise hinter mir, während ich die zwei Enden des flauschigen Gürtels in einander schlang. „Ich will euch beide“. Ich keuchte auf, schoss herum und starrte sie an.

„Weißt du überhaupt, was du hier sagst?“ Ich konnte es einfach nicht fassen.

„Ja“, kam es gehaucht über ihre zitternden Lippen, und mit einem tiefen Seufzen senkte sie ihren Kopf.

Fuck, sie wollte uns tatsächlich beide. Einfach unglaublich. Womit hatte ich DAS verdient? Isabella könnte – was den Sex betraf – wirklich zu meiner Traumfrau werden, vielleicht auch … so? Gott, was dachte ich denn da? Dad war verliebt bis über beide Ohren. Nein, er liebte sie. Wie konnte ich überhaupt nur daran denken, sie zu …

„Das muss aufhören, Isabella. WIR müssen aufhören. Ich will und werde meinen Vater nicht verletzen, niemals. Würdest du nun bitte mein Zimmer verlassen und es auch nicht wieder betreten, solange ich dich nicht ausdrücklich herein bitte?“.

„Dann sperr doch einfach ab“, fauchte sie mich an, bedachte mich mit einem tödlichen Blick, stampfte wütend zur Tür, riss sie auf und knallte sie lautstark hinter sich zu. Autsch, nun war sie sauer, dieses kleine Biest. Tja, so sind sie eben, wenn sie nicht bekommen, was sie wollen. Weiber…

Plötzlich amüsierte mich diese ganze Sache ungemein. Grinsend und stolz auf mich selbst zog ich mich an, schnappte mein Handy und ging nach unten, weil ich mordsmäßigen Hunger hatte und mein Magen bedrohliche Geräusche von sich gab. Immerhin war es halb zwei, und bis auf das – zugegebenermaßen ausgesprochen leckere – Frühstück hatte ich noch nichts gegessen. Naja, dafür gesoffen. Wie es Jazz wohl ging?

Wie auf Kommando klingelte mein Handy, und mit einem angepissten Stöhnen registrierte ich unwillig den Namen des Anrufers: Jess.

„Was fällt dir ein, du Arsch?“, schrie sie mich an, bevor ich überhaupt irgendetwas sagen konnte. Ein breites Grinsen zog meine Mundwinkel  spontan nach oben, weil ich genau wusste, was nun kommen würde.

„Wovon sprichst du überhaupt?“, grinste ich und fuhr mir unschuldig durchs Haar.

„Jazz sollte eigentlich im Büro sein, liegt allerdings stockbesoffen auf der Couch und kotzt mir die Bude voll“, schrie sie ins Telefon, und in diesem Moment hörte ich auch wieder eindeutige Geräusche im Hintergrund, die mir ein flaues Gefühl in den Magen zauberten. Dennoch fand ich das alles dermaßen lustig, dass ich am liebsten laut losgelacht hätte, doch ich traute mich nicht. (Beta-A/N: Elke, ich bin krank. Ich les, dass Jazz die Bude vollkotzt und habe das Bedürfnis, ihn gesund zu pflegen. -->  Oje, jetzt schnappt sie bald über, meine Süße. Shit, ich glaub, ich brauch bald eine neue Beta…*schluchz*)

„Oh Scheiße, das tut mir leid“, erwiderte ich und fühlte bereits diesen dicken Kloß im Hals, der einen Lachkrampf ankündigte, also legte ich einfach auf und lachte los.

Glucksend legte ich mein Handy weg, öffnete den Kühlschrank und begutachtete aufmerksam dessen Inhalt. Ein Sandwich würde wohl reichen, also nahm ich alles heraus, was dafür nötig war und biss kurz darauf herzhaft hinein.

Isabella kam währenddessen wortlos in die Küche, würdigte mich keines Blickes und goss sich Kaffee in eine giftgrüne Tasse. Oooh, Madame war also beleidigt, aber sowas von. Ich grinste.

„Hallo, Isabella. Wie ist das werte Wohlbefinden?“, ätzte ich ihr entgegen und konnte ein leises Glucksen nicht verhindern. Sie behandelte mich wie Luft und ließ mich einfach stehen. Boah, so nicht.

„Was denkst du, was du hier tust?“, fauchte ich, während ich sie ins Wohnzimmer verfolgte.

„Lass mich in Ruhe“, erwiderte sie, stellte ihre Tasse auf den Tisch und plumpste seufzend auf die Couch.

„Meinst du, dass Dad das nicht bemerken würde, wenn wir uns gegenseitig anschweigen? Hältst du das für klug?“ Keine Antwort.

„Isabella, jetzt hör mir mal gut zu. Du hast dich für meinen Vater entschieden, und solange das so ist und auch so bleibt, werde ich dich nicht anfassen, ganz einfach. Akzeptiere diese Tatsache oder lass es sein. Mir egal“, sagte ich vielleicht ein wenig zu laut, drehte mich um und ging zur Treppe.

„Das werden wir schon sehen“, rief sie mir grinsend hinterher. Gott, die Frau war doch nicht ganz dicht!! Ich schüttelte den Kopf, ging in mein Zimmer und besann mich meiner obersten Priorität. Also griff ich nach meinem Handy und wählte die Nummer, die ich erst vor kurzem eingespeichert hatte.

„Büro Alice Brandon, guten Tag. Wie kann ich Ihnen helfen?“.

„Hi, mein Name ist Edward Cullen. Es geht um meine bevorstehende Scheidung und ich bitte um einen Termin bei Mrs. Brandon, wenn möglich gleich zwei davon, weil auch mein Bruder  seine Frau ganz gerne in die Wüste schicken würde“. Sie kicherte und ich auch.

„Einen Moment bitte, ich stell Sie gleich durch. Ach, und Mr. Cullen – es heißt MISS Brandon, nur damit Sie es wissen“. Ich bedankte mich herzlich und erschrak heftig, als eine gottverdammt laute weibliche Stimme „BRANDON!!“ ins Telefon schrie und sofort kicherte. „Tut mir leid. Wer auch immer Sie sind, ich hab es nicht so gemeint, es war nur … ach, egal. Wie kann ich Ihnen helfen?“ Fuck, sie war mir auf Anhieb sympathisch, entsprach überhaupt nicht dem typischen Bild der Rechtsverdreher und gluckste leise vor sich hin. Wieder stellte ich mich vor, erklärte mein Problem, erwähnte auch jenes von Jazz. Sie hörte mir aufmerksam zu, unterbrach mich kein einziges Mal und murmelte ein leises „Mmmmh…“, als ich mit meiner Rede fertig war.

„Nun, Sie haben Glück, Mr. Cullen“, erwiderte sie, während sie in einer irren Geschwindigkeit ihre Tastatur traktierte. „Ich hätte bereits morgen um zehn für Sie Zeit. Einer meiner Mandanten hat sich wieder mit seiner Frau versöhnt. Sein Termin ist also geplatzt und wäre somit frei“.

„Perfekt“, freute ich mich, sagte ein verlässliches Erscheinen zu, verabschiedete mich und legte auf.  Wie sollte ich nun Jazz von diesem Termin in Kenntnis setzen? Hätte er sich schon ausgekotzt? Wenn ich ihm eine Kurzmitteilung schicken würde, wäre Jessica schneller an seinem Handy als er? Ich wählte eine ganz unverbindliche Lösung und tippte drauf los.


Na? Ausgekotzt? Ruf mich an, wenn es dir besser geht. *grins* Bro


Hochgradig zufrieden aufgrund des raschen Termins und grinsend wegen der geilen SMS schlenderte ich auf meine Terrasse, rauchte eine und blinzelte in die seltenen Sonnenstrahlen, die mich in der Nase kitzelten und zum Niesen brachten.

„Zum Wohl“, hörte ich hinter mir und schoss herum.

„Hi Dad, wie war der Dienst?“ Ich drehte mich wieder zum Geländer und legte lässig meine Unterarme darauf. Einen tiefen Zug von meiner Lucky Strike genießend, sah ich aus dem Augenwinkel, dass mein Vater sich neben mich stellte und die gleiche Position einnahm wie ich.

„Edward, ich muss mit dir reden“, sagte er plötzlich ganz ernst und runzelte die Stirn. O-oh…

„Was gibt’s?“, fragte ich gespielt ruhig, sah ihn kurz an und betrachtete anschließend mit mitleidigem Blick eine Ameise, die über das Geländer krabbelte und einen offensichtlich toten Kollegen auf dem Rücken transportierte.

Ich weiß nicht, Sohn, es ist … naja…“, stotterte er herum, obwohl ich genau wusste, was er sagen wollte.

„Raus damit, Dad“.

„Nun, ich habe irgendwie den Eindruck, dass du und Bella nicht unbedingt gut miteinander klar kommt. Ist das so, oder täusche ich mich?“ Scheiße. Obwohl ich mit so einer Frage gerechnet hatte, wusste ich in keinster Weise, wie ich darauf reagieren sollte. So ein Mist aber auch.

„Nein, das bildest du dir ein“, log ich. „Natürlich gibt es gewisse Momente, in denen nicht alles perfekt verläuft, aber wir müssen uns eben an einander gewöhnen. Das wird schon, mach dir keine Sorgen. Wir kriegen das hin. Sie ist … nett, und ich denke, dass wir gute Freunde werden können. Weißt du, es ist nicht leicht, eine Frau, die in meinem Alter ist, als Stiefmutter zu akzeptieren, aber gib mir einfach Zeit, in Ordnung?“ Boah, das war doch fucking perfekt, oder?

Ich kann dich gut verstehen, Edward. Natürlich ist das nicht leicht für dich, aber nimm dir alle Zeit, die du brauchst, um dich an sie zu gewöhnen. Ich danke dir“. Und augenblicklich fühlte ich mich schlecht.

Verdammt, ich konnte doch nicht wissen, wer sie war, als ich sie im Fahrstuhl gevögelt hatte. Das alles war mehr als beschissen, doch es machte mich krank. Tief in meinem Inneren war mir bewusst, dass ich sie wieder wollte, dass sich mein Körper nach ihr verzehrte, doch mein Kopf war stark. Stärker als meine sexgierige Libido, die mich immer wieder in gefährliche Situationen trieb. Dennoch fragte ich mich konstant, wie lange ich ihr noch widerstehen könnte, denn sie gab nicht auf.

„Alles in Ordnung?“. Ich schreckte aus meinen düsteren Gedanken und starrte meinem Dad ins Gesicht. Dieser sah mich an, zog eine Augenbraue hoch und hatte einen irgendwie … traurigen Blick.

„Yeah, alles klar. Bitte mach dir keine Gedanken, denn das musst du nicht. Alles wird gut“. Kaum hatte ich die letzten drei Worte ausgesprochen, wurde mir bewusst, dass ich log. Verflucht nochmal, Isabellas Jagdtrieb war geweckt und würde niemals enden, während ich es liebte, ihr Opfer zu sein. Ein Opfer, welches sich erfolgreich wehrte, doch wie lange noch?

„Danke. Ich danke dir. Dann bin ich mal gespannt, wie Jasper auf sie reagieren wird. Vergiss bitte nicht das Essen am Samstag, ja? Jessica kommt auch“. Er verdrehte die Augen und grinste mich an.

„Lang wirst du sie nicht mehr ertragen müssen“, grinste ich zurück, klemmte meine Kippe zwischen Daumen und Zeigefinger und schnippte sie weg. Sein Kopf flog zu mir und er starrte mich an.

„Wieso? Wie meinst du das?“.

„Dad, wir werden uns scheiden lassen. Beide. Ich habe vorhin mit einer sehr guten Scheidungsanwältin telefoniert und einen Termin bekommen. Morgen um zehn“.

„Na endlich“, jubilierte er, umarmte mich und klopfte mir anerkennend auf den Rücken. Leise lachend freute ich mich über seine Reaktion. Mir war klar, dass er weder Jessica noch Tanja mochte, außerdem warnte er uns schon seit der Hochzeit vor diesen Hexen, doch wir wollten lange – zu lange - nicht auf ihn hören und standen unerbittlich hinter unseren Frauen.

Dann ließ er mich los, runzelte die Stirn und sah mich grüblerisch an. „Hoffentlich zocken sie euch nicht ab. Vor allem Jess wird Jasper den letzten Cent aus der Nase ziehen, davor hab ich ein wenig Angst“.

„Deshalb hab ich einen Termin bei der besten Anwältin, die es gibt. Vertrau mir, Dad. Ich kenne sie zwar noch nicht, aber sie war mir am Telefon auf Anhieb sympathisch, und man hört nur das Beste über sie. Ich weiß ja nicht, ob du dich an Emmett McCarthy erinnern kannst. Wir waren zusammen auf der High School und eine Weile ziemlich eng befreundet, und…“

„Der große, kräftige mit dem losen Mundwerk?“. Er grinste.

„Ja, der, genau. Er hat auch eine Scheidung hinter sich und wurde von dieser Lady vertreten. Jazz hat ihn vor kurzem in Seattle getroffen, und Emmett hat ihm diese Anwältin empfohlen. Wir ziehen das durch, es geht nicht mehr so weiter, wir können nicht mehr“.

Ich kann das gut verstehen, Sohn. Wie auch immer – ich bin auf eurer Seite und für euch da. Jederzeit.“ Sein Pager piepte heftig, und mit einem angepissten „Verdammt“ zog er ihn aus seiner Jeans. „Ich muss mal telefonieren“, murmelte er, klopfte mir väterlich auf die Schulter, lächelte mich liebevoll an und ging.

Gott, er war ein toller Mensch, ich liebte ihn so sehr. Und wieder fühlte ich mich schlecht. Womit hatte ich überhaupt so einen Vater verdient? Er stand bedingungslos hinter mir, eigentlich schon während meines ganzen Lebens, und ich hinterging ihn so. Verdammt nein, so war es nicht. Ich hatte doch keine Ahnung, dass die heiße Unbekannte seine Verlobte war.

Plötzlich kriegte ich keine Luft und fühlte einen Druck im Brustkorb, der mich laut aufkeuchen ließ. Das gnadenlose Gewicht des schlechten Gewissens zog mich nach unten und ich taumelte gegen das Geländer, welches ich verzweifelt umklammerte und versuchte, tief Luft zu holen. Nach ein paar Minuten gelang es mir tatsächlich, mich zu beruhigen, doch was war DAS? Fühlt sich so eine Panikattacke an? Ich schloss meine Augen, atmete tief durch und fand wieder zu mir selbst.

Die Sonne war längst hinter einer dunkelgrauen Wolkendecke verschwunden, die Luft wurde schlagartig kühl und ein starker Wind fuhr mir durch Mark und Bein. Mein Handy klingelte, als die ersten Regentropfen in mein Gesicht peitschten und ich fluchtartig die Terrasse verließ.

„Hey Bro, yeah, ausgekotzt“, gluckste Jazz ins Telefon und ich lachte mich erst mal schlapp. „Gott, ich dachte schon, Jess würde mich killen. Hab leicht den Teppich versaut“, und nun lachte ER. „Was gibt’s?“

Ich habe bereits diese Miss Brandon kontaktiert. Wir haben morgen einen Termin, um zehn, ist das nicht geil?“ Zufrieden verschloss ich die Terrassentür und schmiss mich grinsend aufs Bett.

„Yeah, perfekt“, erwiderte Jazz, „und höchste Zeit. Auch wenn meine Frau mich nicht killen sollte, so könnte ICH für nichts garantieren“, lachte er nun wieder und grunzte herrlich ins Telefon.  

Plötzlich fiel mir Jessicas Vorhalt ein, und ich bekam ein schlechtes Gewissen, welches mich laut seufzen ließ.
„Jazz, hör mal, es tut mir leid. Ich hätte es nicht zulassen dürfen, dass du dich so besäufst. Immerhin habe ich vor unserer heftigen Whiskey-Session ein herrliches Frühstück genossen, während du…“

„Hey, Bruder, hör doch auf. Als du zu mir gekommen bist, hatte ich grade mal ein kleines Marmeladebrötchen gegessen, okay. Dennoch bin ich ein erwachsener Mann und wusste genau, was ich tat.“

„Aber die Firma…“, doch auch diesen Punkt erstickte er im Keim.

„Jake wusste Bescheid, Edward. Mach dir keine Sorgen. Als ich gewusst habe, dass du kommst, hab ich ihn sofort angerufen und ihm gesagt, dass ich heute nicht im Büro erscheinen werde. Wir können uns auf ihn verlassen, er ist toll und schmeißt den Laden ganz allein. Abgesehen davon werde ich ihm gleich anschließend von unserem Termin berichten, der schafft das, Bro, mach dir keinen Kopf“.

„Okay, dann ist ja gut“, sagte ich und fühlte mich einfach wohl.

„Also, dann bis morgen, ja? Ich bin gegen halb zehn bei dir. Und Jazz – sperr deine gewalttätige Tussi weg und sag ihr bloß nicht, wohin wir gehen. Die killt dich, ich schwörs“. Mit einem lauten Lachen versprach er mir, meine Anweisungen zu befolgen, verabschiedete sich und legte auf.

Plötzlich fucking gut gelaunt schoss ich hoch, legte mein Handy weg und beschloss, nach unten zu gehen, da sich mein Magen mit dem Sandwich wohl nicht zufrieden gab und laut knurrte. Natürlich war ich mir dessen voll bewusst, dass sich auch Isabella irgendwo dort unten befinden würde, doch momentan war mir das egal. Ich konnte ihr ohnehin nicht auf Dauer aus dem Weg gehen, also brach ich auf.

Kaum hatte ich mein Zimmer verlassen, kroch ein wunderbarer Duft in meine Nase. Pizza…
In freudiger Erwartung eilte ich in die Küche und erstarrte vor der offenen Tür. Meine zukünftige Stiefmutter tänzelte in einer knallengen, roten Hotpants vor dem Herd herum, hielt einen mit Tomatensauce versauten Kochlöffel an ihren Mund und sang lautstark einen alten Adriano Celentano-Klassiker hinein. Ich lehnte mich lautlos gegen die offene Tür, verschränkte die Arme vor der Brust und lächelte sie an.

„Azzurro, il pomeriggio è troppo azzurro, e lungo per me“, säuselte sie mit einer entzückenden Stimme, schwang ihren sexy Arsch hin und her und … Gott … leckte genüsslich über ihr hölzernes Mikro, welches sie sogleich wieder vor sich hielt. Ihre sensationellen Brüste, die wieder einmal NICHT in einem BH, sondern nur in einem hautengen, weißen Tanktop steckten, wippten sanft zum Takt ihres Gesanges.

„Mi accorgo di non avere più risorse, senza di te…“, sang sie weiter, wackelte wieder heftig mit ihrem göttlichen Hinterteil, drückte einen Kuss auf ihre nicht vom Kochlöffel belegte Hand und blies ihn mit einem breiten Grinsen zum Rohr, in welchem die duftende Pizza vor sich hin brutzelte und meinen Magen zum Brodeln brachte.

Leider Gottes war er nicht das Einzige, was in mir brodelte, denn die unbändige Lust nach dieser Frau brannte wie glühende Lava durch meine Venen und machte mich schwach. Ihre brünette Mähne hatte sie in einem hohen Pferdeschwanz hoch gebunden, und dennoch reichte ihr Haar bis über die Schultern. Barfuß tapste sie in der Küche hin und her, während ich verträumt ihre langen, muskulösen Beine bewunderte, die sich bereits um meine Hüften geschlungen hatten. Gott … ihr Anblick verzauberte mich.

Plötzlich drehte sie sich schwungvoll um die eigene Achse, bemerkte mich, hielt inne und starrte mich an. Ein sanftes Rot überzog ihre Wangen, als sie den Kochlöffel zur Seite legte, und grinsend kam sie auf mich zu.

Ich veränderte meine Position nicht, da ich ohnehin schon aufgeflogen war, also grinste ich einfach zurück und begann, leise zu applaudieren.

„Du sprichst Italienisch?“

„Nein, nicht wirklich“, gab sie zu und zuckte mit den Schultern. „Aber ich liebe Adriano und machte mir irgendwann einmal die Mühe, ein paar Liedtexte von ihm auswendig zu lernen“. Süß.

„Das war gut“, sagte ich und lächelte sie an. „Zu gut“. Gott, hatte ich das eben wirklich gesagt, ich Idiot?

„Zu gut?“ Ja, ich hatte. „Wie meinst du das?“ Mittlerweile stand sie unmittelbar vor mir und runzelte die Stirn.

„Wo ist Dad?“ Bitte, bitte, geh auf die Ablenkung ein. Ich flehe dich an…

„Im Krankenhaus. Einmal was Neues, oder? Ein Notfall. Schwierige Geburt. Lebensgefahr für Mutter und Kind oder so“, sagte sie, zuckte mit den Schultern, und ich dankte Gott dafür, dass der Themenwechsel gelungen war. „Aber was meintest du mit ‚Zu gut‘?“ Dann eben nicht.

„Isabella“, sagte ich leise und ärgerte mich über meine Stimme, die plötzlich rau und heiser klang. „Du bist … Gott, was soll ich sagen? Du bist so gottverdammt sexy und heiß, aber du bist dir dessen vollkommen bewusst“. Himmel, sie schloss die Augen, legte leicht den Kopf zurück, teilte ihre Lippen und seufzte tief. „Wenn ich könnte, nein … wenn ich DÜRFTE, würde ich dir jetzt die Kleider vom Leib reißen, dich packen, auf die Anrichte setzen und dich solange ficken, bis du meinen Namen schreist, aber ich darf das nicht, Herrgott nochmal“. Um Himmels Willen, was hatte ich getan? War ich denn komplett wahnsinnig geworden??

Keuchend schloss ich meine Augen, fuhr mir angepisst durchs Haar und ärgerte mich über meinen Schwanz, der wieder einmal meinte, mich im Stich lassen zu müssen. Zuckend drängte er sich gegen die Jeans, und ich fiel fast um, als ich Isabellas kleine Hand spürte, die sanft über meine Beule strich. Leise stöhnend drückte sie einmal fester zu, und ich riss die Augen wieder auf. Vollkommen entgeistert starrte ich sie an und versank in ihren dunkelbraunen Iriden, die mir lüstern entgegen funkelten und mein Herz zum Rasen brachten. Oh mein Gott, was ging hier vor?

„Tu es doch einfach, Edward“, hauchte sie mir entgegen, schlang ihre Arme um meine Hüften, legte sie auf meinen Arsch und presste ruckartig ihr Becken gegen meinen besten und leider steinharten Freund.

„Hallo, meine Lieben. Das Baby ist da und ich auch“ Er kicherte. „Mmmmh…hier duftets…“ Fuck.

Isabella und ich schossen auseinander, als hätte jemand zehntausend Volt durch uns gejagt. In null Komma nichts war meine Erektion beim Teufel, und mein Puls war auf Fünftausend, als ich keuchend vor Schreck durch die Küche stolperte und auf einen rettenden Stuhl nieder sank. Isabella wiederum hastete zum Herd, öffnete das Rohr und machte einen auf Pizzakoch.

Ich sagte dir doch, dass sie eine ausgezeichnete Köchin ist“, lächelte Dad durch die Tür, drückte mir liebevoll die Schulter und näherte sich seiner Frau. Fuck, warum nannte ich sie  Frau, wenn ich im Zusammenhang mit Dad an sie dachte?

„Danke“, gluckste sie, hauchte ihm einen Kuss auf den Mund und strahlte ihn an. Ein seltsames Gefühl machte sich in mir breit. Es war, als müsste ich sie von ihm wegreißen, meine Besitzansprüche klären, sie packen, weglaufen und nie mehr wiederkehren. Oh Gott, es war also soweit. Ich begann ernsthaft, mich für sie zu interessieren, doch das durfte ich nicht. Genauso wenig, wie ich sie gegen die nächste Wand vögeln dürfte, und das machte mich krank.

War es tatsächlich eine abartige Form der Eifersucht, die mein Inneres zum Brodeln brachte? Die mein Herz zusammenquetschte, weil Dad gerade seine Arme um Isabella legte und sie sanft an sich zog? Gott, ich fühlte mich total zerrissen. Auf der einen Seite liebte und verehrte ich meinen Dad, doch andererseits wollte ich diese Frau. Herrgott nochmal, ja, ich wollte sie.

Ich stützte meine Ellenbogen auf den Tisch, vergrub das Gesicht in meinen Händen und seufzte laut. Irgendwie konnte ich diese Situation hier kaum noch ertragen. Wäre es vielleicht besser, wenn ich wieder zu Tanja … nein, verflucht, niemals!! Abgesehen davon liebte ich es, in Isabellas Nähe zu sein, sie war ja tatsächlich … nett.

„Edward, alles klar mit dir?“. Dad lächelte mich traurig an, Isabella bedachte mich mit einem ernsten, aber gottverdammt wissenden Blick. Fuck, Cullen, sag doch was.

Ich wünschte einfach, ihr würdet aufhören zu kuscheln, bevor ich die Tischplatte anbeißen muss“, machte ich einen auf hungrig und nahm erfreut zur Kenntnis, dass ich wohl alles richtig gemacht und Dad wieder zum Lächeln gebracht hatte.

„Sie haben gehört, Mrs. Cullen, Sohnemann hat Hunger“, gluckste er und gab Isabella einen Klaps auf den Po. Diese quiekte laut auf, lachte ein entzückendes Lachen und griff nach zwei Topflappen, um die Pizza aus dem Rohr zu holen.

Kurz darauf genoss ich die vermutlich beste Mafiatorte meines Lebens, einfach göttlich. Sogar der Teig war selbst gemacht, wie Dad ganz stolz erzählte und immer wieder verliebte Blicke auf Isabella warf.

Ich beobachtete sie, so oft es nur ging und musste zur Kenntnis nehmen, dass sie ihn wirklich zu lieben schien. Sie lächelte meinen Vater zärtlich an, streichelte über seinen Arm, seine Wange oder das Bein und kuschelte sich an seine Schulter, als wir unser Mahl beendet hatten und pappsatt in unseren Stühlen hingen. In diesem Moment wurde mir klar, dass Dad immer zwischen uns stehen würde, ganz egal, was geschah, und dann wurde mir schlecht.

Ich geh mal eine rauchen“, nuschelte ich gespielt grinsend, bedankte mich für die fantastische Pizza, schlenderte aus der Küche und rannte sofort nach oben. Dort schmiss ich die Tür hinter mir zu, zog hektisch die Terrassentür auf, stellte mich in den Regen und holte tief Luft. „Fuck“, keuchte ich laut, während ich meine Hände um das Geländer krallte und meinen Kopf zwischen die Schultern sinken ließ. Was sollte ich bloß tun?

Wäre ich wirklich in der Lage, mich auf Dauer von Isabella fernzuhalten? Sie nicht anzufassen? Sie nicht zu begehren oder ständig an sie denken zu müssen? War es denn schon so weit? „Keine Ahnung“, sagte ich zu mir selbst, zuckte mit den Schultern, hob mein Gesicht und ließ mich vom kühlen Nass berieseln. Ich kniff die Augen zu und genoss den Regen, den ich eigentlich hasste, doch etwas hier war neu. Das Wasser rann mir unaufhörlich über den Kopf, und es fühlte sich an, als würde ich gereinigt.  Gereinigt von all der Lust und Begierde, die ich für eine Frau empfand, die mir nicht gehörte. Und das würde sie auch nicht. Niemals. Never ever. „Fuck“, murmelte ich nun wieder und schüttelte heftig den Kopf.

Zu diesem ganzen Bockmist kam noch dazu, dass ich das Gefühl hatte, eine Frau zu brauchen. Sex. Yeah, ich brauchte Sex. Aber wie, wo und mit wem? Isabella bekam ich nicht, Tanja wollte ich nicht, und sonst?

„Fuck“, kam es erneut aus meinem Mund, bevor ich mir die Regentropfen von den Lippen pustete und mich über meinen begrenzten Wortschatz amüsierte.

Vollkommen durchnässt ging ich zurück in mein Zimmer, verschloss die Terrassentür und eilte ins Bad. Dort zog ich mir die nassen Kleider vom unterkühlten Leib und gönnte mir wieder einmal eine Dusche, die meine Lebensgeister weckte und mich grinsen ließ.

Ich schälte mich in eine hellblaue, hautenge und teilweise zerrissene Jeans, zog einen schwarzen Gürtel durch die Schlaufen, bedeckte meinen Oberkörper mit einem weißen Hemd und ging nochmal ins Bad. Dort putzte ich meine Zähne, schenkte mir selbst ein zufriedenes Grinsen und schmiss kurz darauf die Tür hinter mir zu.

„Wo willst du hin?“, fragte mich mein im Wohnzimmer mit Isabella kuschelnder Dad, als ich in meine schwarzen Chucks schlüpfte und mir lässig meine schwarze Lederjacke über die Schultern zog.

„Ins ‚La Cosa Nostra’, auf ein Bier“, zwinkerte ich meinem Vater zu, und wissend zwinkerte er zurück. Das ‚La Cosa Nostra’ war eine Art Club in Port Angeles, mit gewollt anrüchigem Ambiente, erinnerte an Chicago 1930, und wir liebten es sehr. Gut, es waren auch immer ziemlich heiße Schnitten vor Ort, vielleicht würde sich ja was ergeben. Boah, dabei fiel mir ein …

Hastig drehte ich mich nochmal um, rannte hektisch nach oben, holte ein … nein, okay, zwei Kondome aus der Schublade, schupste diese mit dem Arsch wieder zu und ging zur Tür. Pfeifend und tatsächlich fucking gut gelaunt tänzelte ich die Treppen nach unten und stellte mich vor Mom und Dad. Gott, wie genial, ich musste lachen.

„Bis dann, Mom und Dad“, sprach ich meine gedachten Worte kichernd aus und richtete meinen Blick gezielt auf Isabella, die zusammenzuckte und einen unglaublich bösen Blick auf mich richtete. Sofort wurde dieser allerdings … anders. Yeah, ihr gefiel, was sie sah. Tja, Pech gehabt.

„Adios“, sagte ich noch, drehte mich um und verließ pfeifend das Haus.
Das Wetter hatte sich ein wenig beruhigt, und der Regen hatte deutlich nachgelassen, als ich in meinen Vanquish sank und Richtung Port Angeles fuhr. Ich liebte dieses kleine Städtchen am Meer. Schon als Kinder kamen wir oft hierher, genossen die Zeit am Strand. Als ich älter wurde, genoss ich eher die Mädels im Club, aber okay, so war ich nun mal.



„Auf ein Neues“, grinste ich, als ich das Auto verschloss, den Kopf nach links und rechts bewegte und ordnungsgemäß über die Straße ging. Der Türsteher nickte mir zu, schien mich scheinbar zu erkennen, und ließ mich gleich durch. Ehrfürchtig betrat ich die geilen Räumlichkeiten und schlenderte zur Bar. Dort schwang ich mich elegant auf einen Hocker, bestellte einen Whiskey und war froh, dass wir die Prohibition hinter uns hatten. Was für ein Glück aber auch.

Zwar war ich mir nicht ganz sicher, ob es tatsächlich gut wäre, schon wieder Hochprozentiges zu trinken, doch es war mir einfach danach. Ich nahm mein Glas in die Hand, prostete mir quasi selber zu und drehte mich so, dass ich den Tresen im Rücken spürte und meinen Blick durch den Club gleiten ließ. Obwohl es noch sehr früh war, konnte ich schon ein paar geile Hühner ausfindig machen, doch plötzlich traf mich fast der Schlag. Was tat ich eigentlich hier, verdammt nochmal?

Morgen würde ich meine Scheidung in Angriff nehmen, und schon jetzt hurte ich herum? Was, wenn mich hier jemand sehen würde? Tanja hätte die besten Argumente gegen mich, die sich FRAU nur wünschen könnte. Gut, nach den gottverdammt heißen Stunden mit Isabella und meinem zerkratzten Nacken hatte sie die sowieso. Also – drauf gekackt und auf in die Schlacht.

Ein strohblondes Püppchen hatte bereits Blickkontakt aufgenommen, doch die wollte ich nicht. Zu sehr Tanja, pfui Teufel. Auch ein lockiges, brünettes Ding bot sich an, doch wenn ich sie ficken würde, hätte ich wohl sicher im Geiste Isabella unter mir. Also nein, auch das entfiel.

Seufzend leerte ich mein Glas, drehte mich zum Barkeeper und wackelte damit herum. Sofort nickte er mir zu, und wenige Augenblicke später drückte er mir ein Gefülltes in die Hand. Als ich mich wieder dem anwesenden Weibervolk widmete, entdeckte ich eine schwarzhaarige Schönheit, deren Mähne glatt wie ein Wasserfall bis zur Hälfte ihres Rückens fiel. Keine Assoziationen – perfekt.

Ich rutschte geschmeidig von meinem Hocker, setzte mein bestes Grinsen auf und ging langsam auf Black Beauty zu. Ihre fast schwarzen Augen trafen auf meine, und sie starrte mich an. Oh yeah, ich hatte sie bereits jetzt, scannte ihren in einem hautengen, schwarzen Kleid steckenden Körper und mochte ihn. Gut, sie war vielleicht eine Spur zu dünn, und der Busen garantiert nicht echt, aber jede konnte halt nicht so perfekt sein wie Isabella. Himmel, ich musste aufhören mit diesem Scheiß!

„Ganz allein hier, schöne Frau?“, säuselte ich der Unbekannten ins Ohr und spielte neckisch mit ihrem Haar, indem ich eine Strähne davon um meinen Zeigefinger wickelte und sanft daran zog.

„Nein, denn endlich bist du hier“, erwiderte sie leise. Fuck, die Frau war gut.

„Oh ja, das bin ich, Baby, und ich werde auch bleiben, wenn du mich willst“.

„Und wie ich dich will“, hauchte sie, schloss die Augen und leckte sich lasziv über die perfekt geschwungenen, aber vielleicht etwas zu stark geschminkten Lippen.  Egal. Wenn sie meinen Schwanz saugten, waren sie alle gleich.  Dann sah sie mich wieder an. Ihr Blick war dunkel vor Lust und die Lider flatterten, „Zu dir oder zu mir?“ Boah, das ging aber fix. Ich legte meine Hände auf ihre Taille, zog sie fest an mich und wollte sie küssen, als ich plötzlich einen scharfen Schmerz an meinem linken Oberarm fühlte. What the fuck??

Sofort wich ich zurück, riss angepisst meinen Kopf nach links und erstarrte.

„Isabella? Was machst du hier??“ Mit weit aufgerissenen Augen schaute ich ihr ungläubig ins Gesicht. „Wo ist Dad?“ Für ein paar Sekunden sah ich mich hektisch um, konnte meinen Vater jedoch nicht entdecken. Allerdings traf ich auf die sehnsüchtigen Blicke von Black Beauty, die offensichtlich unbedingt von mir geküsst werden wollte und sexy ihre Lippen spitzte.  

„Carlisle war müde, wollte nicht mehr weg. Aber er meinte, dass ich nicht seinetwegen zu Hause bleiben müsste und schickte mich zu dir in diesen Club. Dein Vater wünscht sich einfach, dass wir uns besser kennen lernen sollten“, erklärte sie und grinste, während sie ständig tödliche Blicke auf ihre Rivalin warf.

„Naja, wenn du Bock auf einen Dreier hast“, erwiderte ich lässig, zuckte mit den Schultern und widmete mich wieder dem heißen, schwarzhaarigen Ding, welches  strahlte wie ein Atomkraftwerk, als ich meine Aufmerksamkeit erneut auf sie lenkte. Hm...ein Dreier. Also, ICH hätte kein Problem damit.

Ich startete den nächsten Versuch, mein Betthäschen zu küssen, doch jemand riss mich zurück. Na, wer denn schon?

„Isabella, was soll das?“, fauchte ich sie an, drehte mich jedoch rasch wieder um, hauchte dem Objekt meiner vorübergehenden Begierde einen Kuss auf die Lippen und funkelte sie lüstern an. „Bin gleich bei dir, Baby, geh nicht weg“, flüsterte ich in ihr Ohr und fühlte förmlich, wie sie erschauerte. Widerstand zwecklos. Yeah.

„So, und nun zu dir“, zischte ich, packte Isabella grob am Arm und zog sie von Black Beauty weg. „Was soll das?“. Wir waren soeben im Hinterhof angekommen, dort, wo ich ihr nun meine Meinung verklickern könnte, ohne dass es allzu viele Zuhörer gab.

„Was willst du mit dieser Bohnenstange? Ficken, huh?“, ätzte sie, verschränkte die Arme vor ihrer Brust  und funkelte mich zornig an.

„Ja, ficken, was denn sonst? Als wenn dich das was angehen würde“.

„Das geht mich sehr wohl was an“, schrie sie schon beinahe, zuckte jedoch sofort zusammen, riss die Augen auf und starrte mich panisch an.

„Ach ja? Und warum?“

„Naja, weil … weil …“. Oh, nun war sie scheißnervös, bohrte mit dem Absatz ihres roten Stilettos in der Erde herum und sah sich selbst dabei zu. Dabei fiel mir erst auf, wie heiß sie schon wieder war. Isabella trug eine hautenge, schwarze Röhrenjeans, ein schwarzes, glitzerndes Top, und darüber eine zwar langärmelige, aber dennoch fast durchsichtige, rote Bluse, welche locker über ihre Hüften hing und mit einem breiten, schwarzen Gürtel ihre schmale Taille betonte. Ihr wundervolles Haar wallte offen und lockig bis zu ihren Hüften, und nur ein einziger Blick in ihr Gesicht zeigte mir, wie perfekt sie war.

Keine Spur von Make-Up, und doch so wunderschön. Meine Mom … yeah, nachdem sie nichts weiter sagte, musste ich es wohl tun.

„Geht es dich etwas an, wen ich ficke, weil du denkst, meine Mom zu sein? Ist es das?“, sie buhlte noch immer im Dreck, „IST ES DAS, ISABELLA? SIEH MICH GEFÄLLIGST AN, WENN ICH MIT DIR SPRECHE!!“, schrie ich sie nunmehr an.

„HÖR AUF MIT DIESER SCHEISSE, EDWARD!! ICH WILL DAS NICHT MEHR HÖREN!!“, schrie sie zurück. Schnaufend vor Wut standen wir uns gegenüber, während knisternde Funken der Erregung durch meinen Körper rasten und sich innerhalb kürzester Zeit auf den ganzen Hof verteilten. Fuck, ich wollte diese Frau. So sehr, verdammt nochmal.

Ihre Augen wurden zusehends dunkler, ihr Keuchen intensiver. Ihre Lippen teilten sich und zitterten leicht, als sie die rechte Hand hob und sie vorsichtig auf meine Wange legte.

Ich weiß, dass du mich willst“, flüsterte sie und war mir plötzlich so nah, dass ich ihren kühlen Pfefferminz-Atem an meinem Kinn fühlen konnte. Fuck. Unfähig, meinem Mund auch nur ein einziges Wort zu entlocken, schloss ich die Augen und redete auf mich selber ein: ‚Das ist die Frau deines Dads, das ist die Frau deines Dads, das ist die Frau…‘, ach herrje, und dann fühlte ich ihre Lippen auf meinen…

Ich seufzte leise in den Kuss, während mein Körper sich von meinem Verstand verabschiedete und sich - meine Befehle missachtend -  selbständig machte. Ohne noch irgendetwas steuern zu können, streichelten sich meine verfluchten Hände an ihrem Rücken nach unten, glitten über ihre Taille und packten diesen heißen Arsch.

Mit einem Ruck hob ich sie hoch. Sofort schlangen sich ihre Beine um meine Hüften, ihre Finger krallten sich in mein Haar und auch mein Schwanz hörte nicht mehr auf mich.

„Edward…“, hauchte sie, bevor ich sie endgültig überfiel, ihre weichen Lippen mit meiner Zunge teilte, tief in sie drang und ihr ein lautes Stöhnen entlockte. Fuck, ich liebte die Geräusche dieser Frau und war kurz darauf hart wie Stein.

Immer wieder spannte sie ihre Beine an, presste ihre Mitte gegen meine Erektion und küsste mich hart. Mit Liebe hatte das hier nichts zu tun, dies war der pure Sex. Lust, Begierde und grenzenlose Leidenschaft trieb uns dazu, genau das zu tun, was wir nicht durften, doch sie schmeckte so gut.

Nun packte ich sie fester am Arsch und presste sie gegen meinen Schwanz, während unsere Zungen unermüdlich versuchten, diesen heißen Krieg zu gewinnen, doch es gelang ihnen nicht. Fuck, niemand würde hier auch nur irgendwas gewinnen, denn wir konnten nur verlieren. Verdammte Scheiße, was tat ich denn hier?

Keuchend beendete ich diesen göttlichen Kuss, lockerte ihre Beine, ließ sie sanft zu Boden sinken und drückte sie von mir weg.

„Nein, Isabella, wir dürfen das nicht“. Frustriert und gottverdammt erregt schloss ich die Augen, da ich nicht in ihre sehen wollte, doch sofort riss ich sie wieder auf. Die Tür, die zum Hinterhof führte, wurde langsam geöffnet  und holte mich abrupt in die Gegenwart zurück.

„Oh, tut mir leid, ich wollte nur sehen, ob alles in Ordnung ist“, nuschelte mein Betthäschen leicht beschämt und wollte sie wieder schließen, doch ich hielt sie zurück.

„Nein, warte!!“

Nun hatte ich die Wahl. Drei Möglichkeiten standen mir zur offensichtlichen Verfügung.

Ich könnte mich erstens besaufen, meinen Vanquish stehen lassen, mit einem Taxi nach Hause fahren und die Bude vollkotzen. Wie Jazz. Nein, diese Idee gefiel mir nicht.

Ich  könnte zweitens Isabella ficken, ein paar hammergeile Stunden mit ihr verbringen, um dann hinterher alles kaputt zu machen, und sogar meinen Dad zu verlieren? Oh, diese Option war noch beschissener als die erste.

Oder aber ich könnte mir Black Beauty schnappen, sie mit zu mir nehmen, vögeln, und wieder nach Hause schicken. Alles wäre in Ordnung, Dad wäre nach wie vor glücklich, und ich wäre es auch. Nun – vielleicht nicht glücklich, aber immerhin befriedigt.

Meine Entscheidung stand somit fest, also packte ich meine schwarzhaarige Schönheit  an der Hand, sah nicht mehr zurück und ließ Isabella einfach stehen.

„Edward!!“, rief sie mir weinend hinterher, doch es war zu spät…

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